Diese Woche wäre der Abtransport der historischen Lok und des Personnenwaggons vom Gelände des mittlerweile geschlossenen Gasthofs Jupiter durch ein vom Technischen Museum beauftragtes Unternehmen erfolgt.
Dieses Unterfangen wurde nun abgeblasen, nachdem Bürgermeister Hannes Heide dagegen intervenierte und Verständnis bei der Museumsdirektion fand: “Es war höchste Eisenbahn! Aber vorbehaltlich der Zustimmung durch Finanzministerium und Bundesdenkmalamt ist die Direktion des Technischen Museums bereit, einen Verbleib der Garnitur in Bad Ischl zuzustimmen.” Sie könnte “freigestellt” werden und in den Besitz der Stadt Bad Ischl übergehen.
Als neuer Standort möglich wäre das in Kaltenbach aufgestellte Segment der alten Lokalbahnbrücke oder der Bereich zwischen Tiefgaragen-Ein- bzw. Ausfahrt gegenüber dem Bahnhof, so der Bürgermeister: “Beide Standorte wären historisch passend und mit der Geschichte der Salzkammergut-Lokalbahn verbunden.”
“Den Stein ins Rollen” gebracht hat übrigens der SP-Gemeinderat und Lokführer Franz Traisch. Er hat den Standort für nicht mehr adäquat erachtet, den Bürgermeister aufmerksam gemacht und die Idee eingebracht, die Garnitur ins Stadtzentrum zu übersiedeln. Darauf erreichte die Information des Technischen Museums den Bürgermeister, der sofort handelte: “Ein Stück Kulturgut, das auch touristisch wertvoll ist, kann hoffentlich der Region und der Stadt erhalten bleiben”, freut sich Bürgermeister Hannes Heide.
Die Lok ist allerdings nie auf der Lokalbahn im Einsatz gewesen, auch nicht ein Exemplar dieses Typs. Um 1990 sollte die originale Lok, die von der Fam. Zehetner beim Gasthaus Jupiter aufgestellt und im Besitz des Technischen Museums war, nach Mondsee ins neue Museum gebracht werden. Viele Bad Ischlerinnen und Bad Ischl haben über Tage hinweg den Abtransport mit Blockaden verhindert. Plakate von damals finden sich noch im Personenwaggon.
In der Halle, in die Lok und Waggon gebracht werden sollten, wären sie weder restauriert worden noch der Öffentlichkeit zugänglich gewesen. Das Technische Museum wird sich auch noch bemühen und ermitteln, ob nicht eine jener Lokomotiven an Bad Ischl gehen könnte, die auch tatsächlich auf der historischen Salzkammergut-Lokalbahn, der alten “Ischler-Bahn”, im Einsatz waren.
Danke sagt Bürgermeister Heide, den Mitarbeitern des Technischen Museums, die so rasch im Sinne der Anliegens reagiert haben, und auch der Familie Zehetner, auf deren Grund die Garnitur noch steht, und ohne die es keine solche Erinnerung mehr an die “kleine Eisenbahn zwischen Salzburg und Bad Ischl” gäbe.