Die zwischen Alternativ-Rock und Stoner-Rock pendelnde Formation „Hong Faux“ aus Stockholm mit Retro-Touch brillierte Samstags abends im Ebenseer Kino bei der Präsentation ihres 2012 erschienen Debutalbums „The Crown That Wears The Head” mit frischen Vokals und einer ausgewoben Songchoreografie mit epischen Szenarien und einem breiten Repertoire, dazu geeignet, die Härte und Kargheit des Nordischen Klimas mit Esprit und Vitalität zu erfüllen, die dem Publikum erfrischend und belebend wie ein alles erhellender Blitz unter die Haut fuhr und mitnahm aus eine Reise durch-pittoreske Klangbilder — getragen und dynamisch, aber distanziert.
Nachdem österreichische Doom-Formation „Glory Death“ aus Ebensee mit getragen schleppenden Metal-Kompositionen, durchzogen mit gefühlvollen Gitarrenmelodien, feurig-explosiven Drums, einem treibenden, in sich ruhenden Bass und abgehobenen und stoisch entrückt wirkendem Gesang den Boden bereitetet hatten für schwere Poesie, nahmen das Quintett aus dem europäischen Norden das Publikum mit einem flotten Schwung mit in die epischen Klangwelten ihrer Heimat und faszinierten mit vor Farbigkeit triefenden Soundbildern in vielschichtigen, in sich geschlossene Songs, die schlicht und distanziert wirkten, mit der aus diesen Gefilden vertrauten Zurückhaltung samt einer beständig kontrolliert vorwärtsströmender starker Dynamik und magnetischer Anziehung.
Die nordischen Formation hüllte das Ebenseer Kino in den ihr eigenen eigenen authentischen 70-Jahren-Vibe und zimmerte mit trockenem Gitarrensound, stampfenden Drums und brodelndem verzerrten Bass die Bodenstruktur für leuchtende Musikkollagen, kongenial kombiniert mit gefühlvollem, mal rauchig-heiserem, aber stets expressiv und leidenschaftlichem und oft mehrstimmigen Gesang mit unheilvollen, aufbegehrenden und beschwörenden Stoner-Rock-Strophen und Alternativrock-Refrains.
Treibende Rhythmen wechselten zu relaxten Tempi mit gefühlvollen Passagen, doomig-düstere und schleppende Riffs erinnerten an Black Sabbath oder Danzig, flotter Gitarrenrock führte aus den bewusst lethargisch schwerfälligen Arrangements mancher Songstrukturen mit anschließenden, blues-angehauchten und moderateren Kompositionen, die allesamt virtuos und dampfwalzend das Publikum mit allen Sinnen in Anspruch nahmen, mit einer erfrischenden und das Aktivitätslevel anregendern Befruchtung, die auf das Auditorium einen dominant stärkende Wirkung hatte.
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Text: Bernhard Feichtinger