In Österreich leiden ca. 12.500 Menschen an Multiple Sklerose (MS). 230 von ihnen werden jährlich auf der MS-Station des Salzkammergut-Klinikums Bad Ischl behandelt. Eine Station, die sich in den nun 30 Jahren ihres Bestehens zu einer wichtigen Anlaufstelle für MS-Erkrankte entwickelt hat. Sie zählt zu den modernsten MS-Therapieeinrichtungen in Österreich.
Multiple Sklerose beginnt meist in der Jugend bzw. im frühen Erwachsenenalter. Trotz neuer Behandlungsmöglichkeiten und weltweiter intensiver Forschung ist die chronische Erkrankung des Gehirns und des Rückenmarks bis dato nicht heilbar. Im Verlauf der Krankheit kommt es zu unterschiedlichen neurologischen Funktionsstörungen wie Beeinträchtigung der Koordination, Gefühls- und Gleichgewichtsstörungen, Sprach- und Sehstörungen sowie unterschiedliche starke Lähmungen.
Individuelle, patient/-innen-orientierte Therapiemöglichkeiten
Um Betroffenen den Alltag zu erleichtern, setzen die Mediziner/-innen der MS-Station im Salzkammergut-Klinikum Bad Ischl neben einer entsprechenden medikamentösen Therapie vor allem auf therapeutische Rehabilitation. „Wir behandeln symptomatisch einzelne Krankheitszeichen und trainieren die erhalten gebliebenen Funktionen. Ziel ist der bestmögliche Umgang mit der Behinderung im Alltag. Unser Hauptaugenmerk liegt hier auf einer auf aktivierenden Pflege, Physiotherapie, Ergotherapie und Logopädie“, erklärt Stationsleiter DGKP Karl Komaz.
Dabei steht den Patient/-innen ein erfahrenes, multiprofessionelles Team aus Ärzt/-innen, Diplomkrankenschwestern- und pfleger, Kinästhetiktrainer/-innen, Inkontinenzberater/-innen, Pflegehelfer/-innen, Ergotherapeut/-innen, Logopäd/-innen, Physiotherapeut/-innen und Psycholog/-innen sowie die neuesten Therapieansätze und Behandlungsmethoden zur Verfügung.
„Ein zentraler Vorteil für die Patient/-innen ist die Einbindung in das SalzkammergutKlinikum“, sagt Prim. Priv.-Doz. Dr. Nenad Mitrovic, Leiter der Abteilung für Neurologie am Salzkammergut-Klinikum Vöcklabruck, von der die Station medizinisch mitbetreut wird. „Bei Bedarf können sie medizinische Betreuung aus unterschiedlichen Disziplinen in Anspruch nehmen. Ein derartiges Angebot ist in den meisten Reha-Zentren nicht gegeben – für die, an Multiple Sklerose, erkrankten Personen ist diese Möglichkeit jedoch eine große Erleichterung. Aufgrund ihrer Behinderung stellen Arztbesuche für sie in ihrem Alltag nicht selten eine große Herausforderung dar.“
Moderne Ausstattung
Schon bei ihrer Eröffnung im September 1984 hatte die Station einen hohen Stellenwert in der Behandlung von MS und war mit modernsten medizinischen und therapeutischen Möglichkeiten ausgestattet. In den vergangenen 30 Jahren wurden sowohl die Therapiemaßnahmen als auch die Räumlichkeiten laufend den zeitgemäßen Anforderungen und Neuerungen angepasst (2004 Neueröffnung des Neubaus der Station). In ihrem vierwöchigen Reha-Aufenthalt wohnen die Teilnehmer/-innen heute in 18 großzügigen und modernen Ein- und Zweibettzimmern mit Balkon. Die Zimmer sind zudem mit LCD-Schirmen ausgestattet. Moderne, freundliche Räumlichkeiten stehen für verschiedene therapeutische Maßnahmen zur Verfügung. Gepaart mit zahlreichen Aktivitäten oft in Gruppenform (z.B. Sing und Spielgruppe mit Julius Savel) ergibt sich für die Patientinnen und Patienten ein modernes Gesamtbetreuungskonzept.