“In Gmunden sind zwei Fälle aufgetreten, die eine Abklärung auf eine Ebola-Infektion notwendig gemacht haben”, das gibt Gesundheitsreferent Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer bekannt. Konkret handelt es sich dabei um zwei männliche Personen nigerianischer Abstammung im Alter von 24 und 31 Jahren, die am 13. August 2014 von Lagos in Nigeria kommend nach Österreich eingereist sind, und bei denen Fieber aufgetreten ist. Wie in solchen Fällen vorgesehen, kontaktierte die praktische Ärztin daraufhin den zuständigen Amtsarzt des Bezirks, um das weitere Vorgehen abzustimmen.
Patienten in Isolierzimmer untergebracht
Nach Rücksprache mit dem Bundesministerium für Gesundheit durch die Abteilung Gesundheit des Landes Oberösterreich wurde folgendermaßen vorgegangen: Die praktische Ärztin führte eine Risikobeurteilung nach den geltenden nationalen und internationalen Richtlinien durch. Anschließend wurden die zwei Patienten mittels “Infektionstransport” vom Roten Kreuz in das vorab informierte Krankenhaus Vöcklabruck transportiert und dort in einem Isolierzimmer untergebracht.
Blutproben nach Hamburg geschickt
Zur Diagnose wurden Blutproben in das Bernhard-Nocht-Institut nach Hamburg geschickt – das Ergebnis wird noch heute erwartet. Die Kontaktpersonen wurden bereits eruiert, um weitere Maßnahmen rascher treffen zu können. Landeshauptmann Dr. Pühringer: “Alle betroffenen Stellen sind jederzeit verfügbar, sämtliche Vorkehrungen werden getroffen, dass es zu keinen – potenziellen – Ansteckungen kommen kann. Wir gehen in engem Kontakt mit den fachlichen Stellen mit äußerster Genauigkeit und Vorsicht vor.”
salzi.aktuell — Nachrichten vom 19.08.2014
Pühringer teilte mit, dass über Vorliegen der Untersuchungsergebnisse die Öffentlichkeit entsprechend informiert wird.
Bis zu 90 Prozent aller Ebola-Fälle enden tödlich
Ebolafieber ist eine meldepflichtige Infektionskrankheit, die durch das Ebolavirus hervorgerufen wird. Die Bezeichnung geht auf den Fluss Ebola in der Demokratischen Republik Kongo zurück, in dessen Nähe diese Viren 1976 den ersten allgemein bekannten, großen Ausbruch verursacht hatten. Das Ebolafieber verläuft nach bisherigem Wissensstand in 50 bis 90 Prozent aller Fälle tödlich. Als Therapie stehen bislang lediglich Maßnahmen zur Bekämpfung oder Linderung einzelner Krankheitssymptome zur Verfügung.
Der Erreger kann von erkrankten Menschen, von Tieren (einschließlich des regional üblichen „Buschfleischs“) und von kontaminierten Gegenständen auf den Menschen übertragen werden. Grundsätzlich lassen sich diese Infektionswege primär durch Desinfektion von Gegenständen und Verzicht von „Buschfleisch“, sekundär durch Isolierung der Erkrankten und Schutzkleidung für pflegende Angehörige und medizinisches Personal zuverlässig ausschalten. Nicht in allen Gegenden sind allerdings hierfür die nötigen Voraussetzungen erfüllt.