Einem Ereignis das sich nicht mehr so bald wiederholen wird, konnten bei prächtigem Herbstsonnenschein die Bewohner des Aurachtaldorfes Neukirchen/Altmünster miterleben: Derzeit wird die 260 Jahre alte Pfarrkirche „Maria im Schnee“ mit einem neuen Lärchenschindeldach versehen und wurden die Bauarbeiten am Turm mit der Kreuzsteckung abgeschlossen. Das im Jahr 1941 aufgebrachte Schindeldach hielt 72 Jahre und bedurfte deshalb dringend einer Sanierung. Damit beauftragt war die für solche Spezialarbeiten prädestinierte Spezialfirma Ortner & Kofler aus Lienz in Osttirol. Die Festmesse wurde von Prälat Mag. Josef Ahammer (Linz; einem gebürtigen Neukirchner) zelebriert.
60 Quadratmeter Lärchenschindeln (etwa 5400 Stück) wurden in Dreifachdeckung am rund 35 m hohen Turm aufgebracht und davor auch der Dachstuhl des 1902 errichteten Spitzturmes teilweise erneuert.
Schwindelerregende Turmkreuzsteckung
Gleichzeitig wurde auch das 1,5 m hohe Turmkreuz aus Nirosta renoviert, das seit 1984 anlässlich der Aussenrenovierung der Pfarrkirche in das Aurachtal grüßt und durch die Witterungseinflüsse schon etwas ramponiert war. Unter Beobachtung vieler Neukirchner Pfarrangehöriger und Beteiligung der Ortsvereines wurde die Aufbringung des Turmkreuzes zu einem Fest der Pfarrgemeinde und man verfolgte mit Herzklopfen und Nervenanspannung die Einsetzung des Turmkreuzes in luftiger Höhe. Stefan Ortner, der Mann „ohne Nerven“, schenkte sich zum Abschluss der „circensischen“ Kreuzaktion in luftiger Höhe auch noch ein Gläschen Sekt ein und prostete der ob dieser Leistung applaudierenden Zuschauermenge zu!
50.000 Stück Schindeln für Kirchendach
Nach Abschluss dieser Etappe wird nun auch das Kirchendach mit Lärchenschindeln eingedeckt; rund 550 Quadratmeter sind zu bedecken wobei auch ein Kaltdach aufgebracht wurde und Teile des alten Dachstuhles ersetzt werden mussten. Insgesamt 70 Quadratmeter Kupferblech wurden für den Dachabschluss und das Sakristeidach aufgedeckt. Insgesamt wurden 30 Festmeter Holz verarbeitet.
240.000 Euro Gesamtkosten
Wie von Pfarrer Josef Mascherbauer zu erfahren war, werden sich die Gesamtkosten (Dachdecker‑, Zimmerer‑, Malerarbeiten) sowie Materialkosten auf rund 250.000 Euro belaufen. Da die kleine Landpfarre diese Summe keineswegs alleine aufbringen kann, übernimmt die Diözese 25%. Vom Land Oberösterreich ist auf Ansuchen des Bürgermeisters ebenfalls ein Zuschuss von 40.000 Euro (in drei Jahresraten) zugesagt und auch die Gemeinde Altmünster wird sich beteiligen, wie Bürgermeister Hannes Schobesberger bei der Festlichkeit kundtat. Der Rest kommt aus dem „Sparstrumpf“ der Pfarre bzw. erwartbarer Spenden.
Fotos: Georg Zopf und Erwin Moser