Es gibt das Vorurteil: Je mehr Kinder mit Migrationshintergrund in einer Klasse, desto schlechter die Schülerinnen und Schüler. Dass das nicht der Fall ist, zeigt sich am Beispiel der Klasse 4 c. der Volksschule Concordia. Im Jahr 2011 begannen in der heutigen 4c. Klasse 19 Kinder, zehn davon mit Migrationshintergrund. Sie, oder Ihre Eltern kommen aus der Türkei, aus Kroatien, Indien, Bosnien, Kosovo, Slowenien, Mongolei, Dominikanische Republik und Afghanistan. Die Eltern – solche mit Migrationshintergrund und auch die österreichischen – waren skeptisch im Bezug auf die sprachliche Entwicklung der Kinder.
Die einzige, die einen gelassen Eindruck machte, war die Lehrerin Dipl. Päd. Claudia Pomberger. Sie glaubte an ihre Kinder. Und Sie glaubte, dass Kompetenz und wertschätzender Umgang mit der Vielfältigkeit zum Erfolg führen müssen.
Was aber diese Klasse zu einer besonderen Klasse macht, ist nicht nur diese sprachliche und kulturelle Vielfalt, sondern, wie die Lehrerin oft zu sagen pflegt: eine hohe soziale Kompetenz, Solidarität und Hilfsbereitschaft.
Das bestätigte sich vor kurzem, als ein neuer, in Österreich geborener Schüler, der große Schwierigkeiten in einer andern Schule hatte, in die Klasse kam. Die Kinder begegneten dem neuen Schulkollegen mit Offenheit und der Bereitschaft, ihn in die Klassengemeinschaft aufzunehmen. Vielleicht deswegen, weil sie selbst die schmerzvolle Erfahrung der Ausgrenzung kennenlernen mussten.
Aber nicht nur Empathie und Hilfsbereitschaft zeichnet diese Klasse aus. Durch die sprachliche Vielfalt und kulturelle Begegnung findet hier jeden Tag interkulturelles Lernen statt. Diese Kinder werden als gesunde Kosmopoliten heranwachsen. Hier findet das reale Leben in der multikulturellen Gesellschaft statt. Und die 4c-Klasse mit ihrer Lehrerin hat das längst begriffen und das Beste daraus gemacht. (Foto: privat)