Mit der kürzlich im Seegasthof Hois‘n abgehaltenen Jahreshauptversammlung nahm das Einsatzjahr 2014 für die Gmundner Bergrettung sein Ende. Vor fast versammelter Mannschaft verwies Ortsstellenleiter Bernhard Ebner nochmals auf das Geleistete: So mussten im abgelaufenen Einsatzjahr die 40 Mitglieder der Gmundner Bergrettung 34 Einsätze mit insgesamt 563 Gesamtstunden bewältigen. Der Anfang war Mitte Jänner mit der aufwendigen und strapaziösen Bergung eines Schwerverletzten vom „Zierlersteig“ gegeben und ihm folgten weitere schwere und schwierige Ausrückungen bis Mitte November des Vorjahres. Bei einem Einsatz blieb den Bergrettern nur mehr ihre letzte Pflicht: Ein junger Mühlviertler war beim Abstieg über den Naturfreundesteig wahrscheinlich ausgerutscht und im freien Fall rund 50 Meter über einen Felsabsatz in ein Schotterkar gestürzt. Der junge Familienvater konnte von den Bergrettern nur mehr tot ins Tal geholt werden.
Um für den Fall der Fälle gerüstet zu sein, ist ein ständiges Üben eine Grundvoraussetzung für jeden Bergretter. Insgesamt standen für die Mitglieder der Ortsstelle Gmunden im Vorjahr 17 Übungsabende auf dem Programm, die durchwegs im Einsatzgebiet abgehalten werden konnten und an denen im Durchschnitt 17 Personen teilnahmen, lobte und dankte Einsatzleiter Wolfgang Socher die Bereitschaft seiner Kameraden. Erfreulich für die ständige Entwicklung der Ortsstelle: Mit Jürgen Weichhart und Michael Kugler haben zwei „Anwärter“ die fünf Landeskurse umfassende Ausbildung abgeschlossen und sie konnten in den Stand des „Bergrettungsmannes“ übernommen werden.
Der Traunstein ist leider zu einem Sportgerät „verkommen“, auf welchem Tag und Nacht Leute unterwegs sind, konstatiert Bernhard Ebner diesen wenig erfreulichen Umstand. Fast wöchentlich wird die Bergrettung über „Lichtzeichen“ am Traunstein informiert und dann heißt es „Nachschauen“ und in Telefonaten mit den Hüttenwirten „Nachforschen“. Meist stellt es sich heraus, dass Personen mit Stirnlampen, die übrigens eine immer stärkere Leuchtkraft haben, im Auf- oder Abstieg am Traunstein unterwegs sind. Höhepunkt dieser Feststellungen: Nicht genau zu ortende Lichtzeichen im oberen Bereich des Traunsteins, die von mehreren Personen entlang der Esplanade und in der Rot-Kreuz-Zentrale gesehen und gemeldet wurden. Wie die zeitaufwendigen mitternächtlichen Nachforschungen ergaben, haben junge Leute aus Lambach mittels eines Scheinwerfers nach Hause signalisiert, dass sie „oben“ gut angekommen sind.
Dem Bericht von Kassier Werner Huber war zu entnehmen, dass die Finanzen ausgeglichen, wenngleich nicht in Übermaß vorhanden sind. Trotzdem konnten alle Wünsche des Gerätewartes bei der kostenintensiven Materialbeschaffung erfüllt werden. Haupteinnahmequelle der Bergretter ist deren jährlicher Ball im Seegasthof Hois‘n, der sich nach wie vor größter Beliebtheit erfreut und auch in diesem Jahr wieder vor ausverkauften „Haus“ über die Bühne ging. Darüber hinaus bekommt die Ortsstelle durch Spenden, durch den Verkauf der „Fördererpickerl“ und durch die Subvention der Stadtgemeinde Gmunden weitere die solide Finanzbasis bildende Finanzmittel. Dafür sei allen gedankt, so Ortsstellenleiter Ebner.
Nach dreijähriger Tätigkeit stand heuer wieder eine Neuwahl der Ortsstellenleitung an, die von Wolfgang Ebner und dessen eingebrachten Wahlvorschlag geleitet wurde. Erwartungsgemäß gab es keine Veränderungen in der Ortsstellenleitung und Bernhard Ebner als Obmann wird zusammen mit seinen Stellvertretern Dr. Christoph Mizelli und Mag. Wolfgang Attwenger die Ortsstelle Gmunden in die nächsten drei Jahre führen. Die weiteren Funktionäre des Ortsstellenausschusses sind Einsatzleiter Wolfgang Socher, Einsatzärzte Dr. Karl Ahammer und Dr. Rene Schmid, Gerätewart Alain Micholt, Funkwart Robert Sickinger, Kassier Werner Huber und Schriftführer Wolfgang Ebner.
Als Ältester in der Mannschaft bedankte sich Dr. Christian Krapf im Namen aller Ortsstellenmitg-lieder beim neugewählten Obmann und den Ausschussmitglieder für deren bisherige Arbeit im Dienste der Gemeinschaft und der zu leistenden und zu erfüllenden Aufträge am Berg. Mit einem gemeinsamen Abendessen und gemütlichen Beisammensein endete die diesjährige Jahreshauptversammlung der Gmundner Bergrettung.
Fotos: Wolfgang Ebner | Bergrettung Gmunden