Mit der Errichtung einer neuen Remise samt Werkstätte am Bahnhof Attersee ist die Attergaubahn für die Zukunft gerüstet. Nach rund vier Monaten Bauzeit konnte das Bauprojekt von Stern & Hafferl Verkehr fertiggestellt werden. Der Bahnhof. Im bestehenden Bahnhofsgebäude, in dem die Standortleitung und das Büro der Attersee-Schifffahrt untergebracht sind, wurden zeitgemäße, moderne Büros errichtet. Der neue Bahnsteig ermöglicht einen barrierefreien Zugang und die Überdachung schützt vor jedem Wind und Wetter. Neu sind für die Fahrgäste neben dem Fahrradabstellplatz auch der neue Warteraum und die WC-Anlage. Diese wichtigen Investitionen machen die Lokalbahn noch kundenfreundlicher. Auch bei den Gleisanlagen wurden Schwellen, Schienen und Weichen erneuert.
Die Baumaßnahmen im Detail:
- Sanierung und Adaptierung der Gleisanlagen beim Bahnhof Attersee
- Neubau der Fahrleitung am Bahnhof Attersee
- Errichtung eines barrierefreien Bahnsteiges
- Neubau der WC-Anlagen
- Neubau des Warteraumes
- Neuerrichtung einer überdachten Fahrradabstellanlage
- Sanierung der Park & Ride – Anlage
- Neuerrichtung von Sanitär- und Diensträumen im bestehenden Bahnhofsgebäude
Kosten: 1,1 Millionen Euro
Die Remise. Im Sommer 2016 werden zwei neue Niederflurtriebfahrzeuge des Typs Vossloh Tramlink auf der Attergaubahn in Einsatz kommen. Für diese modernen Triebfahrzeuge wurde die Remise mit Werkstätte adaptiert und auch der Bahnsteig sowie die Gleisanlagen erneuert.
Die Baumaßnahmen im Detail:
- Errichtung der Remise/Abfahrtshalle für zwei Gleise
- Vergrößerung der bestehenden Werkstätte
- Verlängerung der bestehenden Montagegrube
- Errichtung eines Dacharbeitsstandes am Montagegrubengleis
Kosten: 1,2 Millionen Euro
Bei sämtlichen Baumaßnahmen kamen ausschließlich österreichische, vorwiegend regionale Firmen zum Einsatz. Die Finanzierung erfolgte durch Mittel des Bundes, des Landes Oberösterreich und von Stern & Hafferl Verkehr.
Statements:
Ing. Günter Neumann, GF Stern & Hafferl Verkehrsgesellschaft m.b.H
„Die Attergaubahn mit ihrer mittlerweile 102-jährigen Geschichte ist heute eine wichtige Verkehrsader für Schüler, Pendler und Urlauber zugleich. Wir sind stolz auf die große Tradition und konnten mit dem großen Investment einen wichtigen Meilenstein dafür legen, dass die Attergaubahn in modernisierter Form noch sehr lange bestehen bleibt und auch in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnt.“
DI Walter Kastinger, Bürgermeister Attersee
„Die Attergaubahn gehört zur Gemeinde Attersee und der gesamten Region wie die Schifffahrt zum Attersee. Der Nutzen für die Bevölkerung und Gäste unserer Region ist sehr groß. Das wird täglich mit den zahlreichen Schülern, Pendlern und Fahrgästen bewiesen. Für die Gemeinde Attersee ist der neue Bahnhof eine weitere positive Visitenkarte.“
LH-Stv. Ing. Reinhold Entholzer
„Die Oberösterreichische Landesregierung setzt auf den Erhalt und Ausbau der Schienenstrecken. Denn die Mobilität der Zukunft verlagert sich von der Straße hin zum öffentlichen Verkehr. Als Rückgrat dafür fungiert der Schienenverkehr. Je attraktiver das Angebot, umso mehr steigt die Anzahl der Fahrgäste. Dies bestätigte sich bereits an zahlreichen Beispielen in unserem Bundesland.“
Dr. Hans Jörg Schelling, Bundesminister für Finanzen
„Ich hatte und habe beruflich wie privat einen großen Bezug zu Oberösterreich und die Atterseeregion. Wenn ich sehe, dass kräftig in nachhaltige Projekte investiert wird, kann ich das als Finanzminister nur begrüßen. Am Beispiel der Attergaubahn sieht man auch, dass sich Tradition und Moderne nicht ausschließen, sondern vielmehr perfekt ergänzen können. Gerade in einer derart wichtigen Tourismusregion muss man solche Projekte mit dem gewissen Fingerspitzengefühl umsetzen. Das ist hier bestens gelungen.“
Nähere Infos unter www.stern-verkehr.at
Fotos: privat
Nach 102 Jahren wird es aber auch Zeit, dass man da etwas investiert. Ich kenne die Bahn noch aus Zeiten, wo der Triebwagenführer stehend seinen Dienst verrichtete und es noch Schaffner gabe, welche aussen sich von Waggon zu Waggon hangelten; es gab ja keine Übergänge. Bin ja vor kurzem mal mit dieser Bahn gefahren und es wurden so manche Kindheitserlebnisse wach. Als ehemaliger Dampflokomitivführer — ja, ich bin schon ziemlich alt -, hat man zudem auch einen besonderen Bezug zur Bahn und zur Bahnnostalgie.
Gratuliere, Rücksicht auf die lokale Wertschöpfung ist absolut begrüßenswert. Weniger erfreulich ist die grausame Architektur, der schönste See Österreichs, und dann ein derart architektonisches Verbrechen — schade für unsere Landschaft!