Vier Kletterer, eine Frau drei Männer (Vater, Tochter, Söhne), aus Niederösterreich stammend, waren am 01.09.2015 um 12:30 Uhr in die Klettertour Priel NW-Grat eingestiegen. Sie kamen im unteren Bereich sehr gut voran. Die Gruppe stieg den Grat weiter hoch Richtung Priel Gipfel.
In einer neuen Tour ist dies fälschlicherweise als leichte Kletterei im 1 und 2 Schwierigkeitsgrad angegeben. Jedoch ist die Wegfindung nicht so einfach wie angegeben. Kurz vor Ausstieg zum Priel, das Gipfelkreuz war bereits gut sichtbar, kamen sie zu einer Felsstufe die jedoch 5–6 Schwierigkeitsgrad aufwies. Die Gruppe entschloss sich zum Rückabstieg über den eben hoch gekletterten Grat. Es wurde währenddessen leider dunkel.
Nur mit 2 Stirnlampen ausgerüstet und außerhalb des Handy Empfangsbereich suchten sie sich einen Platz in der Wand für eine Mögliche Übernachtung. Der Hüttenwirt vermisste die Gruppe mittlerweile und alarmierte die Bergrettung.
Die Bergrettung stieg zur Welserhütte auf. Man konnte jedoch keine Lichtzeichen erkennen. Auch auf Zurufe reagierte niemand. Mit dem Suchscheinwerfer wurde der bis 700m entfernte Bereich der Wand von der Welserhütte aus ausgeleuchtet. Bereits vor 23:00 Uhr begann es zu regnen und gegen 1 Uhr war die Schlechtwetterfront mit kräftigem Regen voll eingetroffen.
Kurz nach Mitternacht erreichen 2 Bergretter die Biwakstelle der Vermissten in der Felswand. Mit den von oben eingetroffen Bergrettern erreichten die 4 Vermissten bei strömendem Regen um 2:30 Uhr die Welserhütte.
Text & Fotos: BRD Grünau / Martin Trautwein
Es ist unwahrscheinlich, was die Leute von der Bergrettung leisten! Man kann ihnen nur Bewunderung aussprechen und dankbar sein.