Youth for Understanding (YFU) ist ein gemeinnütziger Verein, der einer international vernetzten Schüleraustauschorganisation angehört. Es ist uns eine Herzensangelegenheit Menschen mit unterschedlichem kulturellen Hintergrund miteinander in Verbindung zu bringen. In Österreich organisiert YFU seit knapp 10 Jahren sowohl den ein- bzw. halbjährigen Auslandsaufenthalt für Österreicherinnen und Österreicher, als auch den Aufenthalt für ausländische Schülerinnen und Schüler in Österreich. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Gastfamilien und Austauschschüler während der aufregenden Zeit professionell zu betreuen, gemeinsam Erfolge zu feiern und Familien über kulturelle Grenzen hinweg zu vereinen.
Jugendliche als Mentoren, Projektentwickler oder Reporter
Der Großteil unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter arbeitet freiwillig an unterschiedlichen Projekten mit. Unsere Freiwilligen waren oftmals selber Austauschschüler und übernehmen jetzt Betreuungs- und Beratungsaufgaben oder arbeiten in Projekten mit, die YFU dabei helfen mehr Menschen mit unseren Anliegen zu erreichen. Dabei können sich die Jugendlichen unter anderem selbstständig Marketingideen überlegen, Pressekontakte herstellen und mit Zeitungen zusammenarbeiten. Bildung und Spaß werden so vereint und sie erwerben zahlreiche Fähigkeiten für ihr zukünftiges Berufsleben.
Gastfamilie werden – Internationaler Flair in den eigenen vier Wänden
Hoch motiviert sind auch unsere Gasteltern bei der Sache. Der Gewinn, den eine Familie durch die Aufnahme eines Austauschschülers erhält, kann kaum erahnt werden, wenn man zum erstem Mal mit dieser Idee konfrontiert wird. Fragt man jedoch YFU-Gastfamilien sind diese vor Begeisterung kaum mehr zu bremsen. Nicht nur, dass man einen neuen Menschen kennenlernt, sondern auch das familiäre Zusammensein gewinnt plötzlich wieder großen Stellenwert. Ausflüge, gemeinsame Familienabende, aber auch das Hinterfragen von eingefahrenen Mustern ermöglichen eine völlig neue Perspektive auf die eigenen Gewohnheiten.
Gastfamilie werden bei YFU — Make the World your home
Sie sind neugierig geworden und würden auch gerne Schweden, Kanada, Australien oder ein anderes Land bei sich im Wohnzimmer haben? Bei uns auf der Homepage (www.yfu.at) finden Sie alle Informationen oder Sie kontatktieren uns persönlich (Mo-Fr von 9–17h) unter der Telefonnummer 01/ 8901506 oder per Mail auf info@yfu.at oder Sie kommen bei uns vorbei in der Tulpengasse 5/1, 1080 Wien.
Fotos: privat
Gastfamilieninterview einer Familie aus Regau
Ihre Erfahrungen mit Gastkind Tang-Gwa aus Thailand
Interview geführt von: Joachim Gabrecht (YFU)
Interviewpartnerin: Margret Eder
YFU: Warum habt ihr euch entschieden ein Gastkind aufzunehmen?
Margret Eder: Wir wollten Kontakt zu einer anderen Kultur haben und diese kennen lernen.
Lernen, wie andere Jugendliche leben und ticken. Außerdem sollten unsere Kinder auch einen erweiterten Horizont für das Anders denken bekommen.
YFU: Was hattet ihr für Vorstellungen von eurem neuen Familienmitglied? Was hat sich bewahrheitet, was war anders?
Margret Eder: Eine Asiatin zu nehmen, war für uns alle etwas befremdend, dennoch haben wir uns total gefreut, dass wir diesen Schritt gewagt haben. Wir hofften, dass sie sich gut mit unserer Tochter versteht (und natürlich auch mit dem Rest der Familie!). Dies hat sich total gut ergeben und die beiden Mädchen genossen eine schöne Freundschaft.
YFU: Welche Gedanken gingen euch durch den Kopf, als ihr eure Schülerin das erste Mal gesehen habt?
Margret Eder: Oh, sie ist hübscher als auf dem Bild. Hoffentlich können wir uns gut verständigen und hoffentlich fühlt sie sich bei uns wohl und auch angenommen.
YFU: Wie habt ihr die erste Woche verbracht?
Margret Eder: Die erste Woche war sehr angenehm, da alle noch Ferien hatten und wir entspannt miteinander etwas unternehmen konnten. Da wir als Familie gerne aktiv sind, haben wir unser Gastkind gleich zu den ersten Kletterversuchen am Traunsee mitgenommen. Sie erwies sich als sehr aufgeschlossen und hingegen unseren Befürchtungen recht offen. Das erleichterte unsere Gemeinschaft sehr.
YFU: Was macht eure Familie typischerweise gemeinsam? Wie hat die Aufnahme eines Austauschschülers das verändert?
Margret Eder: Gemeinsam gehen wir im Sommer gerne Baden an See, aber auch an Klettersteige oder Radfahren. Im Winter Skifahren und Rodeln. Tang-Gwa probierte alles und wir hatten viel Spaß miteinander. Bei Schlechtwetter spielten wir an den Wochenenden auch gerne Gesellschaftsspiele. Das war und ist immer so geblieben.
YFU: Wann hat sich der Alltag mit eurem Gastkind eingestellt? Woran habt ihr das gemerkt?
Margret Eder: Der Alltag kam ziemlich schnell, wie die ersten zwei, drei Schulwochen angefangen hatten. Es gab für die ganze Familie eine Regelmäßigkeit und es wurde für uns zur Gewohnheit, ein fünftes Familienmitglied zu haben.
Dennoch so richtig wohl gefühlt hatte sich Tang-Gwa erst so ab der Weihnachtszeit. Da fing sie dann auch an, Deutsch zu sprechen.
YFU: Wie ist es eurer Schülerin in der Schule gegangen?
Margret Eder: Man kann sagen so die ersten drei Monate waren für Tang-Gwa sehr schwer. Die Lehrerin war sehr nett und kooperativ, aber die Schüler insgesamt waren sehr verunsichert und ihr gegenüber zurückhaltend. Außer einem Mädchen, das sich auch gleich traute, mit ihr Englisch zu sprechen. Das hat sich aber im Laufe der Zeit grundlegend geändert. Zum Abschied wurde ihr extra ein Fest organisiert, wo sich fast alle Schüler beteiligt hatten. Das fand ich sehr bewegend.
YFU: Wie hat eure Schülerin ihre Freizeit gestaltet, die sie nicht mit der Familie verbracht hat (Freunde, Verein,…)?
Margret Eder: In der Freizeit konnte sie an der Musikschule Geigenunterricht nehmen und sie übte fast täglich. Außerdem traf sie sich ab und zu auch mit ihrer Freundin. Die meiste Zeit verbrachte sie aber dennoch bei uns — auch die Abende.
YFU: Wie ging es euch kurz vor dem Abschied?
Margret Eder: Natürlich stellt sich eine gewisse Vertrautheit ein und wir konnten es uns gar nicht mehr ohne Tang-Gwa vorstellen.
Aber es war für uns auch gut, wieder alleine als Familie zu sein.
YFU: Gibt es ein oder mehrere Erlebnisse, die euch in Erinnerung geblieben sind?
Margret Eder: Ja, einige! Der erste Schnee hatte sie sehnsüchtig erwartet (leider war in diesem Jahr kein wirklich schneereicher Winter!).
Wir gingen gemeinsam auf eine Alm und obwohl es fast keinen Schnee gab, rutschte sie mit unseren Kindern mit einem Papiersackerl den Hang herunter. Es war so lustig und so schön, wie unbeschwert alle dabei waren.
Auch versuchte sie es mit uns auf den Schiern und beim Rodel fahren und sogar mit einer Schneewanderung. Sie liebte den Winter bei uns.
Etwas ganz besonderes war für sie der Maturaball in ihrer Schule. Dort lernte sie das erste Mal eine typisch Österreichische Tradition kennen.
YFU: Warum sollten andere auch Gastfamilie werden?
Margret Eder: Es ist unbedingt eine Bereicherung für die ganze Familie. Man wird Weltoffener und bekommt auch ein feineres Gespür für eine andere Kultur.
Wir können es nur jedem empfehlen,diesen Schritt zu wagen.
Bonjour! Habe yfu.at in Salzi.at gefunden. Und frage ob das auch fuer Praticum Studenten moeglich weahre. Mit freundlichen Gruessen Gisela Bourget