Schwarz grün ist seit der heutigen Wahl in Oberösterreich Geschichte. Während die Grünen sich über leichte Zugewinne freuen können und ihren Landesrat erfolgreich verteidigt haben, erhält Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer mit einem Verlust von 10,4 % das schlechteste Wahlergebnis seiner politischen Laufbahn.
Neue Koalitionsmöglichkeiten sind schwarz-blau, schwarz-rot, schwarz-rot grün und blau-rot.
Letztere Variante hat Landeshauptmann-Stv. Reinhold Entholzer schon vor Wochen kategorisch ausgeschlossen, heute Abend verneinte er nochmals eine Koalition zwischen FPÖ und SPÖ.
Neos OÖ schaffen es nicht in den OÖ Landtag, sie scheitern an der 4 % Hürde.
Das Team Stronach war im Land ob der Enns erst gar nicht zur Wahl angetreten.
Rudi Anschober sympathisiert mit einer Dreierkoalition bestehen aus schwarzrot-grün, er fordere eine Allianz für Menschlichkeit und Vernunft.
Manfred Haimbuchner kann ein beachtliches Ergebnis vorweisen, vor allem bei den unter- Dreißigjährigen konnte er mit der FPÖ punkten. „Die Leute erwarten sich Ordnung und Kontrolle in diesem Land“, sagt Haimbuchner.
Reinhold Entholzer meinte er sei dazu bereit Verantwortung zu übernehmen. „Wir sind stolz darauf uns für die Menschlichkeit entschieden zu haben, wir haben die richtige Entscheidung getroffen“, resümierte Entholzer.
Enttäuscht zeigte sich Landeshauptmann Dr. Josef Pühringer: „Wir haben bei dieser Wahl einen Preis bezahlt, den wir nicht verschuldet haben. Es haben jene die Mehrheit bekommen, die die verständlichen Ängste der Menschen bestärkt haben.“
Das Asylthema dominierte in den vergangenen Wochen und Monaten das Wahlkampfgeschehen. Inhaltliche Themen, die für eine positive Zukunft Oberösterreichs entscheidend gewesen wären, gingen komplett neben dem Asylgeschehen unter.
„Zwei Drittel der OberösterreicherInnen sind mit der Politik in unserem Land zufrieden, das war keine Landtagswahl, sondern eine Abstimmung über die Flüchtlingsfrage“, stellte der Landeshauptmann fest.
Pühringer ließ sich heute Abend alle Koalitionsmöglichkeiten offen.
In der Bezirkshauptstadt Vöcklabruck konnte der amtierende Bürgermeister Herbert Brunsteiner seine Stellung erfolgreich behaupten.
Neo-Bürgermeister Stefan Krapf überzeugte mit 68,50 %. Hier das Ergebnis im Detail.
Wählerstromanalyse
Grafiken: Land OÖ / wahl.land-oberoesterreich.gv.at
Die ÖVP Gmunden hat mit Stefan Krapf einen Joker ins Rennen geschickt — das ist auch in Ordnung so weil dieser Bürgermeister endlich das tut was der Bürger möchte . Wäre nicht Herr Krapf angetreten hätte die ÖVP Gmunden zusammenpacken können.
Der Krapf hat mit seinem Einsatz und seinem äußerst sympathischen Auftreten das Ruder gewaltig herumgerissen. Noch vor nicht recht langer Zeit hat das Ganze noch ganz anders ausgesehn, aber das hat sogar der Köppl kapiert, dass er Platz für einen motivierten, engagierten Jungen machen muss, weil ihn sonst wirklich kein Schwein mehr gewählt hätte.
Bravo Stefan Krapf und bitte weiter so!
Ich muss Ihnen recht geben, Herr Krapf ist wohl der richtige Mann am richtigen Platz und (hoffentlich) ein Gewinn für Gmunden und die ÖVP. Jedenfalls kommt er ehrlich und engagiert rüber und er ist ein sympathischer und gewinnender Mensch.
Aber, Herr Martin, Sie glauben nicht wirklich, dass Herr Köppl freiwillig das Handtuch geschmissen hat? Genau so wenig wie Thalhamer in Traunkirchen, Wampl in Gschwandt und einige mehr? Da gabs sehr wohl Druck von oben, man konnte aber vermutlich dadurch bei der LTW 2015 die Verluste geringer halten.
Am Bespiel von Stefan Krapf zeigte sich, dass klares Bemühen vom Bürger akzeptiert wird, und er bereit ist eine Chance zu geben. Anders hingegen in Altmünster, der Bürgermeister verlor dort 16 Prozent und muss in eine Stichwahl, wenn er nicht von sich aus, aus der schweren Niederlage die Konsequenz zieht und abtritt, was bei einem solchen Ergebnis dringend notwendig wäre. Es kann sein, dass er die Jahre bis zur Pensionierung in der Gemeindestube wird absitzen wollen, da wäre er dort aber fehl am Platz.
Gratulation an Elisabeth Feichtinger. Kann zwar nicht viel über sie sagen, aber sie wirkt jedenfalls um einiges sympathischer und motivierter als ihr politischer Gegner, der sowieso nur noch den Sessel für seinen Nachfolger warm halten will.