Der Ersatz-Neubau des Traun-Kraftwerkes Bad Goisern geht in die finale Phase: Zu Beginn der kommenden Woche wird im Zuge des Inbetriebnahme-Prozesses erstmals für einige Tage das Wasser der Traun in Bad Goisern aufgestaut. Dieser erste Aufstau dient vor allem dazu, Dichtheitskontrollen im Stauraum, der Wehranlage und dem Krafthaus durchzuführen. Im Anschluss daran wird der Stau wieder aufgehoben.
Grund für den ersten Aufstau sind vor allem jene Kontrollen, die im Nachhinein einen sicheren Betrieb des Kraftwerkes über Jahre und Jahrzehnte hinweg sicherstellen sollen. Mit dem erstmaligen Aufstau können sämtliche Dichtheitskontrollen im Stauraum und an der Wehranlage durchgeführt werden. Weiters wird der Wasserbereich des Krafthauses auf seine Dichtheit kontrolliert.
Der Aufstau ermöglicht auch das erste Andrehen der Kaplan-Turbine und den für einen sicheren Betrieb erforderlichen Dichtheitstest des Turbinengehäuses. Beginnend am Montagmorgen ist davon auszugehen, dass der gesamte Stauraum binnen eines Tages bis zum genehmigten Stauziel von 503,45 Meter über dem Meeresspiegel gefüllt werden kann.
Im Anschluss an diese Inspektions- und Kontrollarbeiten wird der Stau Mitte der Woche wieder gelegt und der freie Durchfluss wiederhergestellt. Der definitive Aufstau und Beginn der Energieerzeugung ist für Jänner 2017 geplant.
Das neue Kraftwerk: Mehr Strom, mehr Freizeitangebot
Gebaut worden ist das neue Kraftwerk in Bad Goisern unmittelbar am sogenannten „Eislpolster“, an dem bisher das Wasser der Traun in einen Betriebskanal ausgeleitet worden ist. Das bestehende Kleinkraftwerk wurde durch ein neues, wesentlich leistungsfähigeres und effizienteres Laufkraftwerk ersetzt.
Im Zuge der Errichtung werden eine neue Wehranlage und ein neues, kompaktes Krafthaus mit Fischwanderhilfe errichtet. Das Wehr wird als Schlauchwehranlage mit zwei Wehrfeldern errichtet. Durch eine Floßgasse am rechten Ufer wird die touristische Nutzung durch konzessionierte Raftingunternehmen ermöglicht.
Maschinenkonzept: | 1 Kaplan-Rohrturbine |
Bruttofallhöhe: | 6,13 m |
Ausbauleistung: | 2.600 kW |
Energieproduktion: | 13,0 Mio. kWh |
Das Erzeugungspotenzial wird gegenüber dem alten Kraftwerk um das Achtfache erhöht. Das neue Kraftwerk wird jährlich etwa 13 Mio. Kilowattstunden Strom aus umweltfreundlicher Wasserkraft erzeugen. Damit kann der Jahresstrombedarf von rund 3.700 Haushalten gedeckt werden.