Jedes Jahr am 5. Jänner, dem Vorabend der Heiligen Drei Könige durchlaufen Glöckler als Lichtgestalten mit wunderschönen, leuchtenden, handgefertigten Kappen das Salzkammergut, vertreiben mit ihren Glocken die bösen Geister und bringen Heil und Segen. Für Zuschauer ein einzigartiges Spektakel.
Glöcklerläufe finden im Salzkammergut unter Anderem in Gmunden, Altmünster, Traunkirchen, Ebensee, Ohlsdorf, Pinsdorf, Bad Ischl, Obertraun, Bad Goisern, Unterach und auch in Steinbach am Attersee statt.
Das Glöckler Brauchtum
Bei den Glöcklern handelt es sich um Schönperchten, gute Lichtgeister, welche die bösen Rauhnachtsgeister, endgültig vertreiben sollen — der Glöcklerlauf findet daher alljährlich in der letzten Winterraunacht, am 5. Januar statt.
Die “Glöckler” ziehen dabei in weißen Gewändern aus den umliegenden Ortschaften ins Stadtzentrum und in den Ortschaften von Haus zu Haus. Mit ihren farbenprächtigen, kunstvoll gearbeiteten, hell leuchtenden Glöcklerkappen bieten sie ein wunderbares Bild, wenn sie alle genau im gleichen Schritt ihre Bahnen, ihre die Sonne rufenden Kreise, Spiralen und Achter ziehen, wenn ihre Hauben – kunstvolle Gebilde wie Sterne, Halbkreise, Pyramiden und Trommeln — leuchten und die dunkle Nacht erhellen.
Sie sind die Lichtbringer, welche nach altem heidischen Glauben die Dunkelheit und Kälte durch Licht und Wärme besiegen. Das Heil und der Segen der guten Geister sollen gewonnen und die bösen Geister der Finsternis vertrieben werden. Das Klingen der Glocken und der Rhythmus ihrer Schritte soll das unter der Schneedecke liegende Getreide aufwecken und zum Wachsen bringen.
So laufen sie in vielen Orten des Salzkammergutes ihre Bahnen und tragen das Licht durch die Nacht auf die Felder und in die Häuser der Menschen. Und es ist allgemeiner Glaube, dass das kommende Jahr umso glückhafter sein werde, je mehr Glöckler den Ort durcheilen.