Vor einer großen Herausforderung steht momentan die Pfarre Atzbach, die als Mutterpfarre im 8. Jahrhundert von den Mönchen des Hl. Rupert gegründet wurde.
Durch Brandstiftung wurde am 06.10.1946 um 21,00 Uhr das Gasthaus Salletmaier ein Raub der Flammen. Ein aufkommender Föhnsturm übertrug das Feuer auf die benachbarte Pfarrkirche. Die Turmkuppel, der Glockenstuhl, die Orgel, der Dachstuhl des Kirchenschiffes und die Deckengemälde aus dem Jahre 1896 wurden zerstört.
Nach der Außenrenovierung im Jahre 2014 folgte die Erneuerung des Strahlenkranzes auf der Turmspitze und ein Jahr später die Gewölbesicherung im Dachboden des Kirchenschiffes. Im März 2017 fiel der Startschuss zur Totalsanierung des Kircheninnenraumes und die Wahl des Pfarrgemeinderates wurde auf November 2017 verschoben.
Laut “Köstlbacher Pfarrchronik” und den Aufzeichnungen des hier geborenen Priesters und Historikers Dr. Franz Neuner wurde das Gotteshaus unter dem Passauer Domherrn und Pfarrer von Atzbach Johannes Lauenthaler im Oktober 1497 von Bischof Bernand von Libanon als gotischer Bau geweiht und 1697 vom Vöcklabrucker Baumeister Entholzer barockisiert. Lauenthaler wurde in den Gruften unter dem Presbyterium beigesetzt, ebenfalls mehrere seiner Nachfolger als Pfarrherren der Mutterpfarre Atzbach. Laut Neuner ließ auch Wolfgang Jörger V. von der Herrschaft Köppach in der Reformationszeit 1578 für sich und seine 1.Frau Appolonia in dieser Pfarrkirche ein Gruft errichten. Das große Gotteshaus wurde von den Protestanten benutzt und die wenigen Katholiken mußten in die kleine straßenseitig gelegene Basilika ausweichen die 1808 unter Pfarrer und Dechant Haidinger abgetragen wurde. Der die Ortschaft Baumgarting in die Pfarre Atzbach eingliedernde Pfarrer Gottfried Anton Kerschbaumer wurde 1784 als Letzter in den Presbyteriumsgruften bestattet.
Fotos: Strohbach