Nichts wurde es mit dem ersten Titel für die Rams: Im Finale der Division IV, der “Mission Bowl”, unterliegen die Gmundner den Znojmo Knights mit 7:24.
Wobei trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses bei den Rams das Gefühl vorherrscht, dass bei dieser Begegnung mehr drinnen gewesen wäre, doch immer wieder brachte man sich durch leichtfertige Fehler und unnötige Strafen um die Früchte der Arbeit. Trotzdem konnte man bis ins letzte Viertel hinein auf einen Erfolg hoffen.
Die Begegnung begann mit einem Angriff der Gäste, der aber rasch gestoppt werden konnte. Symptomatisch für den weiteren Spielverlauf der erste Drive der Rams: Zunächst schaffte man souverän ein erstes Down, dann wurde man durch eine unnötige Strafe weit zurückgeworfen und musste den Ball wieder abgeben. Nach einem guten Punt mussten die Knights an der eigenen 2‑Yards-Linie beginnen, schafften mit ihrem dritten Versuch aber ein neues erstes Down und konnten dort mit einem “Big Play” anschreiben: Ein 74-Yards-Touchdown-Run brachte inklusive erfolgreichem Extrapunkt-Versuch das 0:7. Mit diesem Stand ging es ins zweite Viertel, das den nächsten Rückschlag für die Hausherren brachte: Ein 31-Yards-Touchdown-Lauf von Florian Unterauer wurde auf Grund eines Fouls abseits des Balles zurückgepfiffen und statt des Ausgleichs musste man in weiterer Folge den Ball auf der 34-Yards-Linie der Knights wieder hergeben. Die Rams schienen nun etwas geschockt und das nutzten die Knights mit einem 24-Yards-Touchdown-Lauf, wieder mit erfolgreichem PAT, zum 0:14. Nächster Ballbesitz der Rams, nächster Fehler: Nach einem schlechten Snap gibt man den Knights den Ball auf der eigenen 28-Yards-Linie zurück. Jetzt hält aber die Gmundner Defense und kann die Knights zu einem 54-Yards-Fieldgoal zwingen, das mit auslaufender Uhr knapp daneben geht.
Nach der Halbzeitpause erhalten die Rams den Ball, müssen ihn aber wieder hergeben. Die Knights machen es bei ihrem Ballbesitz besser und stellen mit einem 37-Yards-Fieldgoal auf 0:17. Dieses Mal können die Rams postwendend antworten: Nach einem Touchback erhalten sie den Ball an der eigenen 25 und verkürzen gleich beim ersten Play mit einem 75-Yards-Touchdown Pass von Tim Szewczyk auf Moritz Preinstorfer auf 6:17, auch der PAT zum 7:17 ist erfolgreich, gleichzeitig der Stand nach drei Vierteln. Nun scheint für die Hausherren wieder etwas möglich zu sein, umso mehr, als die Rams-Defense die Gäste gleich zum Punt zwingt und die Rams den Ball an der eigenen 35-Yards-Linie erhalten. Doch der nächste Drive erzählt in Kurzform noch einmal die Geschichte der gesamten Begegnung: Zunächst kommen die Hausherren mit tadellosen Spielzügen bis auf die 29-Yards-Linie der Tschechen, dann folgen zwei Fehler und nach einem Fumble und einer darauffolgenden Interception sind die Gmundner Titelträume wohl endgültig ausgeträumt. Man erhält den Ball zwar noch zweimal zurück, beim ersten Mal gibt es aber neuerlich eine Interception, beim zweiten Mal läuft die Uhr aus und die Meisterschaft geht an die Knights.
Fazit: Wie schon eingangs erwähnt, “Da wäre mehr drinnen gewesen!”, war der nach dem Spiel am meisten gehörte Satz. Vermeidbare Strafen und eine große Anzahl von heuer noch nie gesehenen Fehlern im Spiel sorgten immer wieder dafür, dass man hart erkämpfte gute Feldpositionen wieder leichtfertig verspielte. Umso beachtlicher der Kampfgeist der Mannschaft, die bis weit ins letzte Viertel hinein daran glaubte, das Spiel noch drehen zu können und so für ein sehr lange spannendes Finale sorgte. Obwohl es am Ende nicht ganz gereicht hat, kann man trotzdem stolz auf eine Saison sein, in der man mit vielen Rookies wesentlich mehr erreichte, als zu Beginn vermutet. Und ganz ist die Saison ja noch nicht vorbei, die Rams haben (genauso wie die Knights) schon vor dem Finale gemäß der Wettspielordnung ihren Wunsch deponiert, den Letzten der Division III zu einem Relegationsspiel um den Aufstieg zu fordern. Wie es diesbezüglich genau weitergeht, will der Verband in der kommenden Woche festlegen, wir werden unsere Fans darüber natürlich am laufenden halten.
Gmunden Rams — Znojmo Knights 7:24 (0:7, 0:7, 7:3, 0:7)
Punkte für die Rams: Preinstorfer 6 (TD), Grundtner 1 (PAT)
Foto © Hans Feitzinger