Kunst-Performance an geschichtsträchtigem Ort
Die Nationalratswahl findet zwar erst am 15. Oktober statt, der Wahlkampf hat aber bereits mit Auflösung der Regierung begonnen, sogar schon früher. Die politische und gesellschaftliche Diskussion der letzten Wochen und Monate nahm der Künstler Matthias Kretschmer zum Anlass, eine Kunstperformance an einem Ort zu inszenieren, der symbolisch für den langfristigen Wandel des Landes steht.
Kunstperformance vor dem Heidentor in Carnuntum
Das Heidentor in Carnuntum, Wahrzeichen der Gemeinde und Kulturdenkmal, steht nicht nur für die Besiedlung und Kultivierung des Donauraumes durch das römische Imperium. Es ist ein Symbol für externe Einflüsse, die über die Jahrtausende hinweg unser Land geprägt, beeinflusst und weiterentwickelt haben. Die Zeit hat das Bauwerk zwar stark beeinträchtigt, die kulturellen, sozialen und wissenschaftlichen Errungenschaften der einstigen Bauherren tragen die Österreichische Kultur und Mentalität bis zum heutigen Tag.
Vor dem Heidentor platziert wurde Kretschmers Werk „Tu Infelix Austria“, eine Interpretation des Künstlers auf die gesellschaftlichen Veränderungen des Landes innerhalb der letzten Jahre. Bengalische Rauch- und Leuchtfackeln in der farblichen Abfolge Rot – Weiß – Rot, welche zeitgleich gezündet wurden, symbolisieren die österreichische Fahne, stellvertretend für die aktuelle politische und gesellschaftliche Diskussion. Wie der Wind sich auch dreht, von welcher Seite er auch auf die Fahne einwirkt, sie dreht sich doch stets mit ihm und nicht gegen ihn. Der Wind, der zur Zeit durch viele klassische und soziale Medien weht ist rauer geworden, Neues wird dem Traditionellen gegenübergestellt, die da draußen sind nicht dieselben wie diejenigen, die schon hier sind. Es werden bewusst die Einflüsse von außen von vielen Meinungsführern und ‑machern negativ dargestellt, doch scheinbar wird vergessen, dass eben diese externen Einflüsse unser Land zu dem gemacht haben, was es ausmacht. Industrialisiert, liberal, vielfältig.
Kretschmer möchte mit seiner Kunstperformance keine politische Stellung beziehen, Ziel der Inszenierung von Altem und Neuem, Licht und Dunkelheit, Statik und Bewegung war und ist es, die Menschen wieder zum Denken und Nachdenken zu inspirieren. Wohin der Wind auch weht, er bringt auch immer den Keim für etwas Neues, Großartiges mit. Ob die Performance des Künstlers Einfluss auf den Ausgang der Nationalratswahl haben wird, sei dahingestellt.
Fotos: Robert Rucker
Naja…rostig Gabeln im Kreis mit ein bisschen rotweißrot… das ist alles ein bisschen einfach gestrickt oder? Kann man dann schön was hineininterpretieren, rauher Wind, ein paar Flüchtlinge hier, Globalisierung dort, aber dann bleibts es doch recht vage und nichtssagendend. Viel Rauch um nix, ipse dixit?