Am 5. November wurde die „St. Johannes-Orgel“ in der Hl. Geist-Kirche in Attnang auf besonders gekonnte Weise zum Klingen gebracht. Anlass für das Orgelkonzert war der 50. Geburtstag des Instrumentes. Klaus Sonnleitner, Organist auf der Brucknerorgel des Stiftes St. Florian, spielte und moderierte sich dabei selber. In einem Streifzug über fünf Jahrhunderte stellte er die ganze Vielfalt des Orgelklanges vor. Verschiedene Effektregister, wie etwa die zarten Glockentönen des Zimbelsterns, dudelsackähnliche Klänge oder der „Tremulant“, der durch ein Variieren des Luftstroms die Hauptstimme besonders hervorhebt kamen zum Einsatz. Und natürlich auch die bekannten Flöten- und Trompetenregister, etwas beim festlichen Fiat Lux von Théodore Dubois. Als Florianer durfte auch der begnadete Organist Anton Bruckner im Repertoire nicht fehlen, von dem es aber kaum niedergeschriebene Orgelwerke gibt. So improvisierte Sonnleitner über Bruckners bekanntes „Locus Iste“-Thema.
Die St. Johannes-Orgel wurde 1967 von Wilhelm Zika aus der Orgelbauanstalt St. Florian erbaut. Sie besteht aus 1436 Pfeifen. Diese regeln die Tonstärke, Klangfarbe und Lautstärke einer Orgel und sind in Attnang zu 20 klingenden Registern zusammengefasst. Bei jeder Orgel ist diese Zusammensetzung, die sog. Disposition anders, jene der St. Johannesorgel wurde vom berühmten Florianer Komponisten Augustinus Franz Kropfreiter erstellt, von dem auch zwei Stücke im Konzert zur Aufführung kamen.
Durch die bunte Auswahl der kurzen Stücke und die informativen, launigen Kommentare Sonnleitners dazu, wurde das Konzert zu etwas Besonderem. „Ich kenne unsere Orgel gar nicht wieder“, war auch Pfarrer Alois Freudenthaler begeistert vom kurzweiligen Konzertabend.
Fotos: privat