FPÖ: “Fachkräftemangel und leere Berufsschulklassen”
Nach Niederösterreich und der Steiermark muss nun auch in Oberösterreich die zuständige Bildungslandesrätin Haberlander (ÖVP) den sinkenden Schülerzahlen bei den Lehrlingen Rechnung tragen. So sind in den letzten 10 Jahren die Schülerzahlen bei den berufsbildenden Schulen von über 30.000 Schüler auf 24.000 Schüler gesunken. Obwohl sich im technischen Bereich die Wirtschaft über stabile (in einigen Bereichen sogar steigende) Lehrlingszahlen freuen könne, sei der Rückgang im kaufmännischen Bereich eklatant. Von dieser negativen Entwicklung besonders stark betroffen seien die Berufsschulen Braunau, Wels, Steyr und Gmunden.
„Natürlich sorgt das Thema nun in der Öffentlichkeit für Unruhe, aber der neue BS-Strukturplan für OÖ wird erst in den nächsten Wochen fertig gestellt“, so FPÖ-Arbeiterkammerrat und LAbg. Rudolf Kroiß.
Eine Projektgruppe initiiert vom Bildungsressort des Landes erarbeitet nun mit der Vorgabe – qualitatives und zeitgemäßes Ausbildungsangebot an den Schulen und einen effizienten Einsatz der pädagogischen Fachkräfte — einen neuen Berufsschulstrukturplan für Oberösterreich. Auch etwaige Verkehrswege und diverse Unterbringungsmöglichkeiten der Schulbesucher werden bei der Umsetzung berücksichtigt, berichtet Kroiß aus dem Landtagsausschuss.
Primär müsse natürlich den sinkenden Lehrlingszahlen in Oberösterreich entgegengewirkt werden. Politik und Wirtschaft haben auch schon viele Akzente gesetzt, und werden zukünftig auch noch viele setzen müssen. „Aber ein weiterführen „leerer“ Berufsschulklassen, so wie es SPÖ und Grüne nun fordern, ist keine Lösung bezüglich des Fachkräftemangels in Oberösterreich“, meint Kroiß. Die Berufsschule in Vöcklabruck wird aufgrund der Zusammenlegung und damit höheren Schülerzahlen weiter bestehen können.
„Man ist gut beraten den Endbericht der Projektgruppe abzuwarten und erst dann über ihre Arbeit aus fachlicher und nicht aus politischer Sicht zu urteilen“, so der FPÖ-Abgeordnete.
Fotoquelle: Maritsch
Welcher “Dummian” hat den das Schliessen von Berufsschulen initiert? Wenn man schon von “Facharbeiter-” und Lehrlingsmangel spricht, dann muss man auch die notwendige Infrastruktur vorhalten, auch wenn sie vorübergehend nicht ausreichend ausgelastet ist. Wenn man Berufsschulen schliesst, dann wird sich sicherlich so mancher Lehrlingsinteressent seine Berufswahl überdenken, wenn der Berufsschulbesuch erschwert wird. Mit “Management by Jeans” wird man in dieser Sache nicht weiterkommen.