Auch im Bezirk Vöcklabruck sind die Auswirkungen der Krise für ArbeitnehmerInnen deutlich zu spüren. Mehr als 5000 Menschen sind arbeitslos geworden und viele sind in Kurzarbeit. Beides bedeutet natürlich wesentliche Einbußen bei den Einkünften. Viele haben deshalb Sorgen, wie es weiter gehen soll und wenden sich an Gewerkschaft und Arbeiterkammer.
Fragen rund um die Arbeit
Für rechtliche Fragen empfehlen wir die Hotline von ÖGB und AK: 0800 22 12 00 80 oder die Homepage jobundcorona.at. ÖGB-Regionalsekretär Frederik Schmidsberger berichtet, dass telefonische Anfragen mittlerweile innerhalb von 24 Stunden abgearbeitet werden können.
„Viele Betriebe zeigen in der Krise ihre soziale Verantwortung und schicken ihre Leute nicht einfach stempeln“, so Schmidsberger. Leider gibt es auch Beispiele, bei denen man von sozialer Verantwortung oder Mitgefühl wenig merkt. Viele Fragen drehen sich auch um das Thema „Missbrauch der Kurzarbeit“. Hier rät der ÖGB zur Ruhe. Ob ein Missbrauch vorliegt, kann vielfach im ersten Monat der Kurzarbeit nicht beurteilt werden. Dies liegt daran, dass die verkürzte Arbeitszeit auch geblockt werden kann. Das heißt, dass im ersten Monat mehr, dafür in den folgenden weniger gearbeitet wird. Liegt dennoch ein Verdacht auf Missbrauch vor, so bittet der ÖGB um Infos unter voecklabruck@oegb.at oder 07672/23444, damit dem nachgegangen werden kann.
Sonderbetreuungszeit und Risikogruppen
Leider funktionieren die Möglichkeiten zur Sonderbetreuungszeit und die Freistellung für Risikogruppen in der Praxis schlecht bis gar nicht. Hier fordert der ÖGB dringend Verbesserungen von der Regierung für die Menschen. Zu viele ArbeitnehmerInnen sind von dieser Regel ausgeschlossen, weil sie für systemrelevante Bereiche nicht gilt. Mütter berichten von großen Problemen bei der Kinderbetreuung, da sie in einem Lebensmittelbetrieb oder in der Pflege arbeiten.
„Unsere Kinder werden klar benachteiligt. Das ist ungerecht“, bringt eine Beschäftigte in einem Mail an den ÖGB die Situation auf den Punkt. ÖGB-Regionalvorsitzender Josef Ablinger fordert auch hier eine Verbesserung. „Bevor die Pflege in Heimen oder im Krankenhaus nicht mehr gewährleistet ist oder ein Betrieb ganz schließen muss, verstehe ich das. Lässt sich der laufende Betrieb aber aufrechterhalten, sollten die Regelungen für alle gelten.
Foto: ÖGB-Regionalsekretär