Neben den vielen tollen Leistungen auf allen Strecken des 28. Mondsee 5 Seen Radmarathon ging auf der 200 km Strecke ein neuer Stern am Radsporthimmel auf. Der 19-jährige Markus Freiberger aus Aschach an der Steyr bestritt in Mondsee sein erstes Radrennen überhaupt. Als der erfolgreiche Leichtathlet im Vorjahr wegen Knieproblemen nicht laufen konnte erkundigte er sich bei Walter Tausch über ein Rennrad. Walter Tausch, langjähriger Sponser des Mondsee 5 Seen Radmarathon, borgte ihm das Rad seiner Frau sowie die restliche Ausrüstung. Nach der ersten gemeinsamen Ausfahrt der beiden war Markus‘ Interesse am Radsport geweckt. Knapp ein Jahr später stellte er sich im Trikot des „Best Seating Racing Teams“ von Walter Tausch unbeschwert in Mondsee an den Start seines ersten Radrennens.
Er hätte sich auch über 80 oder 135 km probieren können. Nein, er begab sich auf die längste und schwierigste Strecke über 200 km. Über die Postalm hielt er mit der Spitze mit und fand sich mit arrivierten Spitzenfahrern wie Andreas Ortner und Wolfgang Götschhofer in der Spitzengruppe wieder. Diese mussten ihm erst zeigen wie man sich richtig in der Führungsarbeit abwechselt. Für den frisch gebackenen Maturanten war das alles Neuland. Trotzdem behauptete er sich über alle Berge hinweg bis nach Nussdorf zur letzten Bergewertung in der sechsköpfigen Spitzengruppe. Dort merkte Freiberger, dass er noch mehr Kraft aufs Pedal brachte als seine Begleiter.
So setzte er sich unbekümmert von seinen Kontrahenten ab und machte sich alleine auf die letzten 15 km. Die Verfolger hatten dem jungen Überraschungsmann des „Best Seating Racing Teams“ nichts mehr zuzusetzen. So baute Freiberger seinen Vorsprung bis ins Ziel, bei mittlerweile einsetzendem Regen, kontinuierlich aus und gewann sensationell den 28. Int. Mondsee 5 Seen Radmarathon. Bei den Siegerinterviews schien es, als ob ihm gar nicht bewusst war, welch großes Rennen er gerade gewonnen hatte. Selbst Organisator Ernst Ahamer von den Naturfreunden Raiffeisen Mondseeland hat in seinen 28 Jahren als OK-Chef solch einen Einstand von einem Newcomer noch nicht erlebt. Auch sein Entdecker und Mentor Walter Tausch war „aus dem Häuschen“. Tausch traute seinem Schützling einen Platz unter den Top 40 zu. Dass es aber sogar zum Sieg reichte hätte er sich nie erträumen lassen.
Wie es um Markus Freiberger weiter geht weiß er selbst noch nicht. Best Seating Chef Walter Tausch wird sich aber auf alle Fälle stark dafür einsetzen, dass er dem Radsport treu bleibt.