Beinahe 8 von 10 BewohnerInnen in Pflegeheimen haben Demenz. Das liegt daran, dass die Menschen immer älter werden und dadurch das Demenzrisiko in unserer Gesellschaft zunimmt. Gleichzeitig sind die Rahmenbedingungen der Pflege und die Ausbildungssituation absolut unbefriedigend. Die körperlich und seelisch belastenden Rahmenbedingungen des Arbeitsalltages von Pflegekräften und die Überforderung im Umgang mit Pflegepersonen, speziell mit Menschen mit Demenz, führen bei vielen zu einem Burn-Out oder Ausstieg aus dem Job.
„Die Situation ist kritisch“, urteilt Christine Adler, Ausbildungsleiterin der MAS Alzheimerakademie der MAS Alzheimerhilfe und erklärt: „Pflegeeinrichtungen und Krankenhäuser werden immer mehr mit der Thematik Demenz konfrontiert, ohne darauf gut vorbereitet zu sein. Wissen über Demenz erleichtert die Arbeit. Die MAS Alzheimerhilfe will die Pflegekräfte unterstützen und bietet für Institutionen im Pflege‑, Sozial- und Gesundheitsbereich individuell angepasste Schulungen an: auf Terminvereinbarung, österreichweit, vor Ort, vier eintägige Wahlmodule, Anmeldung durch das Pflegeheim.“
Ziel: Nachhaltige Verbesserung der Situation für Personal und Betroffene
Die Pflegeheimschulung ist maßgeschneidert auf die Situation der jeweiligen Organisation. In vier verschiedenen Modulen lernen die Pflegeteams, Hilfe im Umgang mit schwierigen Verhaltensweisen und Situationen, ein besseres Verständnis für Veränderungen bei Personen mit Demenz, professionelles Wissen über das Krankheitsbild Demenz und bekommen spezielle Techniken, um mit ihren eigenen Belastungen besser umzugehen und so für Betroffene und sich selbst mehr Lebensqualität zu schaffen.
„Die Kenntnisse über Alzheimer/Demenz helfen Missverständnisse und Fehler zu vermeiden. So werden konkrete Situationen wie Zimmer verlassen oder Aggressivität richtig gedeutet, was für alle Zeit spart und Nerven schont“, erläutert Adler und macht noch einmal auf den Vorteil aller Beteiligten, insbesondere auch der Pflegeheimleitung sowie der Verantwortlichen aufmerksam: „Wer sein Personal auf die steigenden Anforderungen an professionelle Betreuungs-und Pflegeaufgaben bestmöglich vorbereitet, erleichtert allen den täglichen Ablauf und die Arbeit und beugt damit entscheidend einem raschen Personalwechsel oder Personalausstieg vor.“