Seeuferreinigung auch als Schutzmaßnahme sensibler Schilfzonen
Die bereits im Informationsblatt „Mein Mondsee“ angekündigte Seeuferreinigung, die zweijährlich am Mondsee durchgeführt wird und sich an alle Vereine, Institutionen und umweltbewussten MitbürgerInnen wendet, fand heuer am 11. April statt. (Fotos: privat)
Das Forschungsinstitut für Limnologie (Universität Innsbruck) war 2015 wieder mit dabei. Das Forschungsschiff „Luna“ leistete den Mondseer LimnologInnen gute Dienste. Mit Hilfe des Bootes konnten schwere Gegenstände, die sich in den geschützten Schilfuferzonen befanden, geborgen und abgeschleppt werden. In den sensiblen Schilfbereichen werden große Holzstämme oder alte Surfbretter, die vom Hochwasser dorthin verfrachtet werden, zum Problem. Diese Gegenstände sind durch Wellenschlag und Wind ständig in Bewegung und schlagen die sensiblen Schilfhalme ab.
Die Schilfzonen stellen jedoch wichtige Rückzugsbereiche und Laich- bzw. Brutgebiete für Wasservögel, wie zum Beispiel den Haubentaucher, Jungfische und Amphibien dar. In den Bestimmungen des Fischereivereins Mondsee sind sogar gesonderte Schilfsperrzonen für Sportangler zwischen 1. April und 15. Mai ausgewiesen um diese Bereiche zu beruhigen.
Bereits 2007 kam man in einer Untersuchung im Auftrag der Naturschutzabteilung der oö. Landesregierung zum Schluss, dass schon bei 82 % des Ufers die ökologische Funktionsfähigkeit schwer beeinträchtigt bzw. nicht mehr gegeben war. Naturnahe Abschnitte konnten nur noch bei der Einmündung der Fuschler Ache und in Pichl am See gefunden werden. Diese Tendenz hat sich durch die Uferverbauung und ‑befestigung leider noch verschärft. Umso wichtiger ist es, die verbleibenden Ruhezonen für die Tierwelt intakt zu erhalten.