Seit 2007 ist Pfarrer Franz Benezeder in Altmünster und Traunkirchen als Seelsorger tätig. Nun kommt ihm seine Selbstlosigkeit teuer zu stehen.
Wie gegen Weihnachten innerhalb der Pfarrgemeinde bekannt wurde, hat Pfarrer Benezeder in den vergangenen vier Jahren einen jungen Mann mit einer außergewöhnlich hohen Geldsumme unterstützt. Die Summe von 200.000 Euro finanzierte der Geistliche aus Krediten, Gehaltsvorschüssen und aus Geldspenden großzügiger Gemeindemitglieder.
Große Mehrheit steht trotzdem hinter dem Pfarrer
In einer Erklärung das Pfarrgemeinderats heißt es, Pfarrer Benezeder habe mit diesem Verhalten das Vertrauen vieler Menschen in der Pfarre enttäuscht, man wolle aber in Altmünster den gemeinsamen Weg fortsetzten und stehe mit großer Mehrheit hinter dem Pfarrer.
Finanzen der Pfarre nie angetastet
Die Finanzen der Pfarre seien nie angetastet worden, auch die Spendengelder für die Umbauten in Altmünster und Reindlmühl wurden nie verwendet. Um dennoch einer schiefen Optik vorzubeugen, hat Franz Benezeder zugestimmt, die finanziellen Agenden dem Obmann des Fachausschusses für Finanzen sowie einem weiteren Mandatsträger der Pfarre zu übergeben.
10 bis 20 Jahre um Schuld zu begleichen
Die Finanzkammer der Diözese Linz genehmigt Pfarrer Benezeder einen weiteren Gehaltsvorschuss, damit wurde das geliehene Geld der Gemeindemitglieder zurückgezahlt und der Priester kann die Kreditforderungen bedienen. Zehn bis zwanzig Jahre lang wird Pfarrer Benezeder nun diese finanzielle Schuld begleichen müssen, je nach dem wie viel der junge Mann selbst in der Lage sein wird zurückzuzahlen.
Pfarrer bekommt nun psychologische Betreuung
Pfarrer Benezeder selbst ist tief gerührt: „Ich spüre sehr viel Rückhalt von den Menschen.“ Vom Druck und Stress der letzten vier Jahre soll sich Benezeder nun erst erholen, sind sich Pfarregemeinderat und Diözese einig. Franz Benezeder erhält psychologische Betreuung und muss sich eine vierzehntägige Auszeit nehmen.
“Bin in ein Finanzdebakel hineingerutscht”
“In der Begleitung eines Altmünsterers bin ich zutiefst selber in ein Finanzdebakel hineingerutscht. Ich habe in meiner Gutgläubigkeit zu lange vertraut. In der Panik um das eingesetzte Geld setzt der Verstand aus und ich habe in falschem Stolz keine Hilfe in Anspruch genommen. Es ist mir ein großes Bedürfnis, selber zu meiner groben und unentschuldbaren Verfehlung Stellung zu nehmen.”
In dieser Woche erscheint das Pfarrblatt mit einer Stellungnahme des Pfarrgemeinderats und Benezeders Erklärung. Bei der Messe am Sonntag wird Pfarrer Benezeder seinen Kirchenmitgliedern gegenübertreten und sich mit ihnen und seiner Vorgehensweise auseinandersetzen.
Die Pfarrgemeinderatswahl wird aufgrund der Vorkommnisse um ein Jahr verschoben.
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