Zwei falsche Polizisten haben am 7. Juni 2017 in Lenzing bei einer “Personenkontrolle” 70 Euro kassiert.
Mittwochmittag gegen 14 Uhr ging ein 20-Jähriger aus Lenzing am Gehsteig entlang der Attersee Straße. Auf Höhe eines Gasthauses bog ein grüner Skoda Octavia direkt hinter ihm ein. Eine Frau stieg aus dem Auto aus und schrie dem Opfer mit den Worten “Entschuldigung, Entschuldigung” nach.
Falsche Dienstmarke vorgezeigt
Der 20-Jährige ging auf die Dame zu. Sie stellte sich als “Kriminalpolizei Lenzing” vor. Zugleich hat sie eine silberne Dienstmarke mit der Aufschrift Kriminalpolizei und einem Adler vorgezeigt. Der Lenker des Fahrzeuges, sprach das Opfer nicht an.
Ohne Ausweis unterwegs — angebliche 70 Euro Bußgeld
Die Frau forderte den 20-Jährigen auf, sich auszuweisen. Da sich dieser jedoch nicht ausweisen konnte, gab die Täterin an, dass seit 1. Jänner 2017 ein neues Gesetz in Kraft getreten sei und demnach jeder Österreicher verpflichtet sei, einen Ausweis bei sich zu führen. Dies würde nun 70 Euro kosten oder 100 Euro, wenn eine Rechnung übermittelt werden muss.
Ohne “Beleg” mit Geld geflüchtet
Da der 20-Jährige kein Bargeld bei sich hatte, fuhr er mit den beiden Personen zum nächsten Bankomat. Dort behob er das Geld und übergab die 70 Euro den Tätern. Beleg erhielt er jedoch keinen. Das Fahrzeug fuhr in unbekannte Richtung davon.
Als der 20-Jährige seiner Mutter von diese “Amtshandlung” erzählt hatte, wurde ihm erst bewusst, dass diese Vorgehensweise offensichtlich nicht korrekt war. Recherchen auf der Polizeiinspektion ergaben, dass ein Einschreiten von Polizeibeamten der umliegenden Dienststellen zum Tatzeitpunkt ausgeschlossen werden konnte.
Täterbeschreibung
- Mann, zirka 40 Jahre, dunkle, teilweise aber auch graue Haare, zirka 185 cm groß, trug eine schwarze Lederjacke, korpulent
- Frau, zirka 30–35 Jahre, brünette schulterlange Haare, zirka 165 cm groß, sommerlich gekleidet, sprach mit österreichischem Dialekt
Hinweise zu den Tätern bitte an die Polizeiinspektion Lenzing unter der TelNr 059133 – 4166 oder jede andere Polizeidienststelle.
Wer sich auf so eine Art und Weise abzocken lässt, hats auch verdient.
Ein paar Fragen sind in diesem Kriminalfall noch offen:
Waren die Täter Nichtraucher?
Wer betritt um 14 Uhr einen Gehsteig?
Wurden die 70 Euro bar ausbezahlt und wie wurden sie angelegt?
Darf man mit 20 Jahren zu fremden Personen ins Auto steigen?
Wer trägt im Sommer im Auto eine Lederjacke und wo wurde diese erworben?
Wie lange (in cm) sind brünette, schulterlange Haare bei einer Körpergröße von 165 cm?
Wurde der Adler auf der silbernen Dienstmarke genderkonform dargestellt?
Wer fährt grüne Autos?
Hoffentlich kommt der junge Mann ohne Traumata davon und kann in Ruhe seinen Studienabschluss in Cambridge machen um dann am MIT seine Professur anzutreten.
Bis bald, wenn es wieder heißt: “Entschuldigung, Entschuldigung — Geld oder Leber”.