Frau Sofie Gruber aus Hallstatt feierte ihren 95. Geburtstag
Am 29. August 2017 feierte Frau Sofie Gruber aus Hallstatt in guter Gesundheit ihren 95. Geburtstag. Frau Gruber, geb. Sichra kam 1922 in Wien, wo sie ihre Jugend und Ausbildungszeit verbrachte, zur Welt.
1952 arbeitete sie im Krankenhaus Bad Ischl und lernte dort den Hallstätter Salzbergarbeiter Engelbert Gruber, der seinen kranken Großvater besuchte, kennen. Engelbert erzählte ihr von der Schönheit und Tradition seines Heimatortes und sie vereinbarten einen Hallstatttag. Aus dem Tag wurde jedoch nur eine Stunde denn es war sehr kalt und es regnete in Strömen, erzählte Frau Gruber mit einem Lächeln. So fuhren sie mit der Bahn schnell wieder zurück nach Ischl auf einen Glühwein.
1958 haben sie geheiratet und danach zogen die beiden in die ehemalige Salinenschmiede, die in der Mitte des Salzbergweges, der hinauf zum Rudolfsturm und dem Salzberghochtal führt, liegt. Nebenan, am kleinen Vorplatz vor dem beeindruckenden Portal des Kaiser Franz-Josefstollens, lernten ihre Tochter und ihr Sohn Laufen. Dort wurde auch gespielt, denn der Platz ist die einzige größere ebene Fläche in dem steilen und felsigen Gelände am Hallberg. Das Wohnen in so einer exponierten Lage war für die junge Familie sehr anstrengend und fordernd. Weil Anfang der Sechzigerjahre im Ort keine Salinenwohnung zur Verfügung stand kauften sie sich von „Hachtl Willi“ am Kohlstattweg im Echerntal ein Grundstück und errichteten dort ein Haus. Im Jahr 1964 sind sie von der „Schmiedn“ in ihr Haus im Echerntal eingezogen, wobei die Übersiedlung durch das Bergwerk erfolgte. Bergrat Walter Leschanowsky gewährte den ungewöhnlichen Transportweg der durch den Franz-Josefstollen über den Schachtaufzug und den Erbstollen hinunter zum Eingang des Echerntales führte.
Um den Hausbau finanzieren zu können und ihren Kindern eine gute Ausbildung zu ermöglichen, vermieteten sie vom ersten Tag an im neuen Haus ein Zimmer an Touristen. Jahrzehntelang und sehr gerne war Frau Gruber, so wie damals viele Hallstätter Hausbesitzer, als „Vermieterin“ tätig.
2006 ist ihr Gatte Engelbert, ein guter Handwerker, Salinenmusiker und Bergmann mit Standesbewusstsein wie sie anmerkte, verstorben. Frau Gruber, die bis vor drei Jahren noch wöchentlich die Ortssauna besuchte, geht täglich „ihre Runde“, liest sehr gerne, interessiert sich für Politik und nimmt Anteil am Hallstätter Ortsgeschehen. Ihre zwei Kinder und zwei Enkelkinder sind ihre größte Freude und auch Stütze.
Bürgermeister Alexander Scheutz und Vizebürgermeister Alfred Gamsjäger überbrachten der Jubilarin die herzlichsten Glückwünsche der Marktgemeinde Hallstatt und wünschten ihr weiterhin gute Gesundheit und Freude mit ihrer Familie.
Foto: privat