Seit paar Jahren finden unter Interreligiösem Dialog gegenseitige Besuche zwischen Christinnen und Musliminnen statt. Interreligiöser Dialog ist ein Projekt, das auf ein selbstbestimmtes, gleichberechtigtes und friedliches Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionszugehörigkeit ausgerichtet ist. Letzten Freitag wurden alle Frauen in die Moschee zum Thema Maria im Koran eingeladen.
Nach der Begrüßung von Salma Fareed hat die Religionslehrerin Ikbal Sert über Maria im Koran berichtet. Maria, auf Arabisch Maryam (Maria) wird im Koran als eine fromme und ehrwürdige Frau und vor allem ihre bedingungslose Unterwerfung unter den Willen Gottes vorgestellt. Sie ist die Frau, die von Allah auserwählt wurde (vergl. Sure 3, Vers 42). Folgende Ereignisse widerspiegeln sich in den heiligen Texten des Islam: Marias Vater Imran, versprach Gott, wenn Gott ihm und seiner Frau ein Kind schenken würde, werde er es weitergeben, damit es dem heiligen Tempel dient. Gott nahm Imrans Gebet an und schenkte ihnen eine Tochter. Maryam, wie Maria im Koran erwähnt wird, wuchs zunächst unter der Obhut von Zacharias (Zekeriyya) auf. Maria, die weiterhin im Tempel diente, traf eines Tages den Engel Gabriel. Er verkündete ihr die Botschaft, dass sie ein Sohn bekommen werde (Sure 19, Vers 16–21).
Maria, wurde im Koran und in der Sunna als eine der vorbildlichsten Frauen dargestellt. Sie ist die einzige Frau im Koran, die namentlich erwähnt wird. Die 19. Sure im Koran wird nach ihrem Namen benannt. Ihr Anstand, ihre Frömmigkeit, aber auch Eigenschaften wie Sündenlosigkeit wurden öfter in den Quellen erwähnt. Maria hat immer eine äußerst wichtige Position in der islamischen Gesellschaft dargestellt und noch heute werden gerne die Kinder mit dem Namen Maryam ausgezeichnet.
Die Besucherinnen konnten auch den Musliminnen beim Abendgebet zuschauen und ihre Fragen zu Gebetsvorschriften stellen. Bis spät am Abend haben sich die Frauen bei Tee und Spezialitäten aus der Türkei sich ausgetauscht.
Foto: privat