Zum dritten Mal stellte sich die Truppe des Medilikke Motorsportteams der Herausforderung ein Rennen über 24H in der grünen Hölle zu absolvieren. Nachdem die letzten beiden Jahre mit Podestplätzen in der Klasse V4 beendet werden konnte, war die Erwartungshaltung für 2012 naturgemäß sehr hoch. In dem Wissen der bevorstehenden Aufgabe, spiegelte sich dies mit sehr großer Nervosität und Anspannung bei den Fahrern, dem Teamchef und den Technikern in der Vorbereitungszeit wider. Zwei absolvierte 24H Rennen 2010 und 2011 haben dem Team von Medilikke Motorsport gezeigt, welche enorme Anstrengung und natürlich Glück für ein erfolgreiches 24 H Rennen überhaupt notwendig ist.
Das Wetter begann bei der Anreise mit winterlichen Graupelschauern und Wind bei einstelligen Temperaturen um den Gefrierpunkt, steigerte sich aber bis zum Rennstart auf frühlingshafte 20 Grad und die angekündigten ausgiebigen Regenschauer während des Rennens beschränken sich auf zwei Stunden am Sonntag morgen. Das Eifelwetter zeigte sich ungewohnt mild und somit mußten die Zuschauer aus den Zelten rund um den Ring einmal nicht nur ausschließlich im Morast hausen wie die letzten beiden Jahre. 169 Teilnehmer nahmen am diesjährigen Rennen teil und Namen wie Nick Heidfeld, Klaus Ludwig, Michael Krumm, Jörg und Dirk Müller sowie Pedro Lamy, nur um einige zu nennen, sowie Teams wie Schubert, Phönix, N‑technology, Aston Martin und McLaren machten diesen 24H Lauf erneut zu einer ganz besonderen Herausforderung.
Medilikke Motorsport startete erneut mit den Fahrern Hollerweger/Lipp/Fischer/Jakubowics. Teamleiter Thomas Kofler konnte weiters auf einen Großteil der Mannschaft der letzten beiden Jahre zurückgreifen und vorab, diese Mannschaft machte erneut einen wirklich sensationellen Job. Das freie Training am Donnerstag Mittag wurde nur für eine kurze Funktionsfahrt um die Grand Prix Strecke genutzt und erst beim abendlichen 1. Qualifying fuhren alle vier Fahrer ihre zwei notwendigen Pflichtrunden sowie jeder eine Runde im Dunkeln und dabei konnte der 145te Startplatz und der 6te Klassenplatz erzielt werden. Danach wurde das Material geschont und somit wurde das 2. Qualifying am Freitag nicht mehr durchgeführt.
Damit wurde das beeindruckende Prozedere der Startaufstellung am Samstag erreicht und bei unvorstellbaren Zuschauermassen sowohl im Fahrerlager als auch in der Boxengasse und der Startaufstellung wurde das Fahrzeug vom ganzen Team in die Startposititon gebracht und bei extrem guter Laune dem Start um 16 Uhr entgegengefiebert. Pünktlich schaltete die Startampel auf grün und ein hochmotivierter Michael Hollerweger absolvierte einen perfekten Startstint und hielt sich aus allen Unanannehmlichkeiten heraus. Etliche Reifenschäden und abfliegende Fahrzeuge machten den Anfang wirklich zum Husarenritt. Als zweiter Fahrer übernahm Gerald Fischer das Steuer. Eine Runde vor Ende des Stints, nach 3 Stunden Fahrzeit, verabschiedete sich der vierte Gang in der Anfahrt zum Karusell mit einem metallischen Knirschen und kurze Zeit später auch noch der dritte Gang. Gerald Fischer mußte Mr. Green vom Pflanzgarten bis zur Box nur mit dem fünften Gang zurückbringen.
Das Team brachte das Fahrzeug in die Box und begann sofort mit dem Getriebetausch und nach unglaublichen 52 Minuten konnte Mr.Green das Rennen wieder aufnehmen. Eine mehr als gelunge Leistung des Teams, mit der Teamleiter Thomas Kofler und Robert Voss mehr als zufrieden und erleichtert waren. Stephan Lipp übernahm nach der Instandsetzung das Steuer und nachdem der Getriebetausch fünf Runden Rückstand und den letzten Platz in der Klasse bedeudete, viel der Erfolgsdruck ab und es konnte befreit eine Aufholjagd gestartet werden. Martin Jakubowics startete in die Nacht und in der Dunkelheit konnten die vier Fahrer die schnellsten Zeiten in der V4 Klasse erzielen. Voll konzentriert, wissend der Aufgabe Zeit gutmachen zu müssen, erzielte Mr. Green die schnellsten Rundenzeiten in der Klasse und holte Minute um Minute und Platz um Platz auf.
Nachdem am Sonntag morgen für zwei Stunden Regen einsetzte, fuhr das Medilikke Motorsport Team mit Abstand die schnellsten Klassenzeiten und machte erneut viel Zeit gut. Die teilweise wirklich brutal fahrende Konkurenz , vor allem die Profifahrer der führenden Teams, zerstörten reihenweise Ihre Mc-Laren, SLS Mercedes, Audis und Porsches. In diesem Zusammenhang darf nicht unerwähnt bleiben, daß Mr. Green nach mittlerweie drei überstandenen 24 H Rennen bis jetzt keinen Kratzer abgekommen hat, ja nicht einmal eine Felge wurde ruiniert. Dies ist als Kompliment an die gelungene fahrerische Leistung der vier Piloten zu verstehen. Mit perfekt sitzenden Handgriffen wurden die Tankstops, Fahrer- und Räderwechsel von der Teammannschaft durchgeführt.
In den frühen Morgenstunden zeigten sich dann bei den meisten Teammitgliedern deutliche Ermüdungszustände und mit kurzen Schlafpausen in der Box zwischen den Boxenstops wurde der enormen Anstrengung entgegengewirkt. Um die Mittagszeit wurde die Taktik auf Positionshalten umgestellt, Michael Hollerweger absolvierte seinen letzten Stint erfolgreich und übergab dann das Steuer an Gerald Fischer, der erneut für die letzten Runden verantwortlich zeichnete. Mit dementsprechender Vorsicht trug dieser den perfekt laufenden BMW 325i E36 „Mr. Green“ ins Ziel.
Diemal stand ein 77ter Gesamtplatz und ein 5ter Klassenplatz in der Ergebnisliste. Die Aufholjagd spiegelte sich in der Tatsache wider, daß trotz Getriebetausches und der Verlust von fünf Runden die gleiche Rundenzahl wie im Vorjahr gefahren werden konnte. Ein Ergebnis mit dem Alle im Team sehr zufrieden waren, und erneut das beeindruckende Potential des Teams widerspiegelte.
Drei aufeinander erfolgreich absolvierte 24H Rennen sind kein Zufall mehr. Gratulation an das gesamte Team, auf diese motorsportliche Leistung kann man wirklich stolz sein. Herzlichen Dank auch an alle Daheimgebliebenen, es ist immer wieder erstaunlich wer und wieviele Menschen das Team von Medilikke Motorsport beobachten, begleiten, mitfiebern, mitleiden und mit Nachrichten per mail, SMS, Facebook etc. unterstützen.