Der Österreichische Gewerkschaftsbund verzeichnet mit einem Mitgliederstand von 16.130 Personen per 1.1.2014 einen leichten Mitgliederzuwachs. Vöcklabruck befindet sich gleich hinter den Statutarstädten Linz, Wels und Steyr an vierter Stelle, was die Mitgliederanzahl betrifft.
Gerlinde Reichhold-Burger, ÖGB-Regionalvorsitzende, freut sich über die positive Entwicklung bei den Mitgliedern: „Unsere Arbeit und das gebotene Service für die Mitglieder zahlen sich aus. Immer mehr Menschen merken, dass es ohne starke Interessensvertretung, die für eine gerechte Entlohnung kämpft, nicht geht“, ist die Betriebsrätin überzeugt. Reichhold-Burger will auch weiterhin für die Rechte von ArbeitnehmerInnen eintreteten. Regionalsekretär Fredrik Schmidsberger meint, dass die schwierigen Kollektivvertragsverhandlungen der letzten Jahre vielen ArbeitnehmerInnen gezeigt haben, dass man sich organisieren muss, um überhaupt noch Verbesserungen erreichen zu können. „Die Menschen merken schon, dass einem nichts mehr geschenkt wird und es wichtig ist, dass die Gewerkschaft für den Erhalt sozialer Errungenschaften wie z. B. Urlaubs- und Weihnachtsgeld kämpft“, so der Gewerkschaftssekretär.
Leider ist die Freude über den Mitgliederzuwachs bei den GewerkschafterInnen durch die angespannte Arbeitsmarktsituation getrübt. Reichhold-Burger macht besonders der dramatische Anstieg der Arbeitslosigkeit bei den über 50jährigen Sorgen. Sie ist darüber verärgert, dass zwar immer gefordert wird, dass die Leute später in Pension gehen, die Betriebe aber offenbar nicht bereit sind, ältere Menschen zu beschäftigen.
Schmidsberger macht für die generell schlechte Arbeitsmarktsituation auch die Sparpolitik in der EU verantwortlich. „Wenn alle Länder der EU gleichzeitig sparen und Leistungen für die breite Bevölkerung kürzen, ist es nur logisch, dass die Nachfrage sinkt und somit kein Wirtschaftswachstum entstehen kann“, meint Schmidsberger. Sollten dann noch die öffentlichen Aufträge ausbleiben, kann kaum Wirtschaftswachstum entstehen. Deshalb fordern die GewerkschafterInnen eine bessere Verteilung des Vermögens in Österreich und der EU. Nur wenn die Kaufkraft in der Bevölkerung merklich ansteigt und die Staaten wieder Einnahmen und die Möglichkeit zum Investieren haben, können wieder mehr Arbeitsplätze entstehen.