“Wer zu viele Fragen stellt, ist misstrauisch. Wer sich alles anschauen will, ist zu neugierig. Wer alles angreift, macht die Dinge kaputt.” Lange Zeit war sie gar nicht gern gesehen, die Neugier der Kinder auf die Welt, auf das, was sie umgibt. Verbote, Regeln, Zurechtweisungen sollten die Neugier in vorgegebene Bahnen lenken.
Zum Glück hat sich in dieser Hinsicht viel geändert. “Neugier und Forscherdrang sind Kindern angeboren”, sagt die Kindheitsforscherin und Bildungsexpertin Donata Elschenbroich. In ihrem Buch “Weltwunder. Kinder als Naturforscher” schreibt sie: “Die eigenen Kräfte erproben, die Dinge bewegen, untersuchen, nach dem Wie und Warum fragen — Leben lernen heißt immer auch elementare Physik zu betreiben.”
In ihrem Band “Die Dinge. Expeditionen zu den Gegenständen des täglichen Lebens” zeigt Donata Elschenbroich, dass die Alltagsgegenstände oft spannender sind als viele Spielzeuge. “Der Alltag ist für Kinder der wichtigste Bildungsort”, sagt Donata Elschenbroich. “Jedes Elternhaus kann dabei zur Wunderkammer werden.”
Zu einem internationalen Bestseller wurde auch das Buch “Weltwissen der Siebenjährigen. Wie Kinder die Welt entdecken können”. Eltern, Pädagogen, Psychologen, aber auch namhafte Erfinder und Unternehmer gehen dabei der Frage nach: “Was sollte ein Kind in seinen ersten sieben Lebensjahren erfahren haben, was sollte es können und wissen? Womit sollte es zumindest in Berührung gekommen sein?” Gemeinsam wird im Buch eine “Wunschliste” erstellt, ein Wissens-und Erfahrungskatalog für Siebenjährige, der für heftige Diskussionen und viel Aufregungen sorgte.
Über die Arbeit von Donata Elschenbroich spricht die Salzburger Literatur- und Kulturvermittlerin Christina Repolust auf Einladung der Katholischen Frauenbewegung und der Bibliothek der Pfarre Bad Ischl am Mittwoch, 12. November um 20:00 Uhr im Bad Ischler Pfarrheim. Eintritt: freiwillige Spende