Stetig wachsender und von der Pandemie noch einmal beflügelter Ausflugsverkehr stellt die Gmundner Mobilitätspolitik vor große Herausforderung. Im Stadtparlament ist ein Umdenken hin zu einer Mobilitätswende längst im Gang. Dieser Tage fallen wegweisende Entscheidungen dafür, wie künftig mit dem Touristen-Ansturm umgegangen wird. Die Stadt rüstet sich fürs Kulturhauptstadtjahr 2024 und die Zeit danach.
Im erweiterten Mobilitäts- und Verkehrsausschuss hat soeben ein Parkraum-Konzept des Institutes „regionalis“ (Verkehrsplanung und Raumordnung) grünes Licht bekommen, man hat sich im Rathaus auf Basis dieses Konzepts einen gemeinsamen Kraftakt vorgenommen.
Status quo
Gmunden verfügt über 2.300 Parkplätze, von denen bis 2022 rund 450 wegfallen werden (Parkhotel-Areal, Wiese Talstation Grünbergseilbahn).
Die Tagesausflügler kommen zu 75 % aus dem oö. Zentralraum und zu 15 % aus Wien und NÖ. Noch reisen die meisten mit dem Auto an und sie treffen diese Entscheidung kurzfristig je nach Wetterlage.
Strategie
Der Verkehr soll sukzessive weg von der Straße auf Öffis verlagert werden.
Für neue Parkplätze darf kein zusätzlicher Boden mehr versiegelt werden.
Für die Verkehrslenkung soll es zeitgemäße IT-Lösungen geben, vom online buchbaren Traunseetram-Kombiticket bis hin zu einem am Handy in Echtzeit angezeigten kostenpflichtigen Parkplatz.
Maßnahmen
- Stärkung des lokalen und regionalen öffentlichen Verkehrs
- Massive Bewerbung des Öffi-Fahrens
- Ausbau + Neubau von Park & Ride-Anlagen (Hauptbahnhof Gmunden, Bahnhof Engelhof, Bahnhöfe Kirchham und Vorchdorf)
- Förderung und Attraktivierung des Radverkehrs (Abstellanlagen, Radwege, Mehrzweckstreifen, Verleih)
- Aufstockung/Parkdecks: kurzfristig Parkplatz Zentrum Ost (ehem. Michelgründe), langfristig Hauptbahnhof Gmunden, ev. Seilergasse
- Mitverwendung der großen privaten Parkplätze des Handels am Wochenende
- Visionär, aber teuer: Park&Ride-Haus nahe dem Kreisverkehr beim Leitenbauernweg, dazu Verlängerung der Traunseetram auf den alten Laakirchner Schienen bis dorthin (Kosten geschätzte 5 Mio. Euro)
Wolfgang Sageder, Stadtrat für Mobilität
„Auch wenn das Auto, wie wir es kennen, das Fortbewegungsmittel des vorigen Jahrhunderts ist, wird es noch einige Zeit brauchen, bis die klimatisch überlebensnotwendige Mobilitätswende auch tatsächlich ankommt. Jetzt gilt es, durch gute und moderne Information Suchfahrten zu vermeiden und durch kurze innerstädtische Wege Abgas und Lärm zu reduzieren. Und weil Autos den Großteil des Tages Stehzeuge und keine Fahrzeuge sind, können wir sie, wo es geht, komprimiert und abseits unterbringen. Wir schaffen damit Raum und Aufenthaltsqualität für die Menschen. Wir sind an einer Grenze, die nicht überschritten werden darf. Es ist zwar jetzt noch nötig, den Bestand an Parkraum zu sichern, gleichzeitig aber deutlich zu sagen ‚es ist genug‘. Eine Überfüllung richtet nur Schaden an. Sie hat überhaupt keinen Nutzen.“
Das Smartphone lotst zum freien Parkplatz
Die Stadt schafft eine vernetze Besucherlenkung. Dabei übernimmt Künstliche Intelligenz das Suchen nach freien Parkplätze und Ersatz-Lösungen.
Am schlimmsten erlebt man Parkplatz-Suchverkehr in der Traunsteinstraße, die viele Autofahrer bis zum Umkehrplatz abklappern. Enttäuschende 10-Km-Fahrten hin und retour verdichten sich an schönen Tagen zur Endlos-Kolonne.
Der Gemeinderat hat kürzlich den Aufbau eines digitalen Echtzeit- Lenkungssystems in die Wege geleitet. Dessen Ausgangspunkt ist eine Datenerfassung der Gmundner Parkflächen mit Kameras, Schranken-Zählanlagen oder manuellen Auslastungsmeldungen an einen Server. Der Computer spielt sodann Lage und Anzahl der freien Plätze hinaus – auf große Anzeigetafeln an den Stadteinfahrten, auf eine Website samt App oder – in weiterer Zukunft – direkt aufs Navi der Autolenker. Immer, vor allem aber, wenn die Parkplätze voll sind, lotst das System den Nutzer zum nächsten Park & Ride-Parkplatz, Shuttle-Bus oder gleich zum Fahrradverleih.
„Wir erreichen eine bestmögliche Nutzung des bestehenden Parkraumes, beruhigen die Stadt und brauchen keine Flächen mehr versiegeln. Park&Ride am Gmundner Bahnhof ist die ideale Lösung: Die Traunseetram ist da und hat große Kapazitäten, der Parkplatz ist da und kann jederzeit erweitert (aufgestockt) werden. Wenn Autofahrer P&R am Bahnhof benutzen, belasten diese die städtischen Straßen kaum“, sagt Stadtrat DI Reinhold Kassmannhuber, von dem Idee und Konzept der vernetzten Besucherlenkung stammen. Das System soll fürs Kulturhauptstadtjahr 2024 und dauerhaft darüber hinaus den motorisierten Individualverkehr bändigen. Die umliegenden Gemeinden und auch das innere Salzkammergut ließen sich gut integrieren.
Der Gemeinderat hat sich jüngst einstimmig für die Entwicklung des Systems ausgesprochen. Geschätzte Kosten: 330.000 Euro. Gmunden ist zuversichtlich, dass über das Stadtregionale Forum 60 Prozent EU-Förderung lukriert werden können.
Wanderbusse, Tempolimits, Parkverbote
Neu und bereits verwirklicht sind andere Lenkungsmaßnahmen am Beginn der Sommersaison 2021: Unterm Stein, also auf Seebahnhof aufnehmen, die bis 18.30 Uhr im 20-Minuten-Takt fahren und bei allen Gasthöfen halten. In Kombination der gesamten Traunsteinstraße, sind am Wochenende neue Wanderbusse im Einsatz, die Bergsteiger schon ab 4 Uhr früh am mit dem Traunstein-Taxi und der Schifffahrt ist hier eine weitere Verbesserung des Öffi-Angebotes gelungen.
Das „wilde“ Parken der Grünberg-Wanderer, ein Missstand auf dem Lembergweg, ist behoben worden. Entlang des gesamten Lembergweges gilt seit Kurzem ein beidseitiges Halte- und Parkverbot.
Zusammenfassung – Bürgermeister Mag. Stefan Krapf
„Das infolge der Corona-Pandemie veränderte Freizeitverhalten der Menschen, durch welches Gmunden und die gesamte Traunseeregion zu einem noch beliebteren Ausflugsziel geworden sind, aber auch die positiven touristischen Entwicklungen im Vorfeld des Großprojektes Kulturhauptstadt 2024 bedürfen einer nachhaltigen Modifizierung des Verkehrs- und Mobilitätskonzeptes unserer Stadt.
Dieses muss dem Zeitgeist entsprechend natürlich unbedingt auch auf die ökologische Ausrichtung Gmundens im Sinne des Klimaschutzes Bedacht nehmen und sich danach orientieren. Die Kommunalpolitik geht hier gemeinsam und überfraktionell innovative, zukunftsorientierte Wege. Vernünftige Lösungen im Zuge eines neuen Parkraumkonzeptes sowie der Ausbau und die Attraktivierung des öffentlichen Verkehrs stellen dabei die Eckpunkte dar.“
Für das “neue Parkraumkonzept” müsste man an die Traunseetram noch ein paar Wagen anhängen, die ist nämlich täglich “überfüllt”!!! Bedanken wir uns doch einmal bei den “großartigen Vorausdenkern” die dieses tolle Gefährt schufen!!!!
sie fahren sicher zu ganz andern Stoßzeiten, weil ihre Beobachtung deckt sich nicht ganz mit meiner Erfahrung. einmal, ja da war wirklich der Bär los, nämlich zu Fasching, da habe ich nicht einmal mehr einen Sitzplatz bekommen und in der Kuferzeile ist Ende gewesen, wahrscheinlich war der Strom ausgefallen. und außerdem, alle die eher lichtscheu sind, die nehmen den unterirdischen neuen Kanal, der unter den Schienen neu verlegt wurde und supersauber ist. sollte die Kapazität trotzdem einmal an die Grenze gelangen, und die unterirdische U Bahn Kanaltrasse nichts mehr kompensieren können, wird vielleicht die ÖBB auch Busse anbieten, vielleicht gleich einen regionalen Traunsteinbus, von allen Zentren in OÖ geführt und direkt zum Einstiegspunkt, die Luxusvariante bis zum Naturfreundesteig nach dem Tunnel der Forststraße oder für Anfänger bis zur Mair Alm. Gmunden hat alles im Griff, eine Stadt mir Pfiff und stielecht, wirklich besser als alles andere als schlecht, auch geldgerecht. ja echt geldgerecht. den einzigen kleinsten politischen Fehler bei der Bahnübergangsschließung nach Pinsdorf, das zahlt die ÖBB ja nun gerne, damit man in Gmunden bei aller Ehre, nicht vergäre.
Endlich zukunftsorientierte Verkehrspolitik!
Besonders die Idee mit den Wanderbussen für’s Ostufer. Damit nur noch Zufahrt für Anrainer.
Das endlich fällige 1–2‑3-Ticket würde viele schon überhaupt ohne PKW anreisen lassen, ebenso das Einser-Ticket (Netzkarte) für einzelne Bundesländer. Warum tut sich da rein gar nichts?
Wie weltfremd sind denn Sie? Hier steht das Trio Infernal!, besser gesagt — Duo Infernal Krapf & Kassmannhuber, denn Bauernopfer Sageder lassen wir zurecht aussen vor. Das hat sich Sageder echt nicht verdient, Teil des Gmundner Sumpfes zu sein!?
Wie erklärt man diesen Strassenverkehr? Bei “Waldhotel Marienbrücke” werden von “normalgrößen” Asamermischern in kleine Mittendorfermischer — Minimudus lässt grüßen — Beton eingefüllt & zu K7 transportiert bzw fahren Minimudus-Mittendorfer-Kipper von Baustelle
einstiger Kösselmühle bis zu Mittendorferablage hinter Kreisverkehr Gschwandt! Ist das rechtens oder hätte Korruptionsanwaltschaft Arbeit„ was unter Ägide von Mag Krapf & seiner Crew so abgeht- stilvoll selbstverständlich! ???