Einen ganz wichtigen Heimsieg gegen den SV GW Micheldorf verzeichnete am Freitagabend der SV Gmundner Milch in der SEP-Arena Gmunden. In der Radio OÖ-Liga kam es beim Spiel zwischen dem SV Gmundner Milch und dem SV Grün-Weiß Micheldorf zum Duell zweier Nachbarn aus dem Tabellenkeller. Ein Sportbericht von www.ooeliga.at und SV Gmundner Milch.
Beide Teams hatten in den letzten Wochen und Monaten nicht allzu viel Grund zum Jubeln, wodurch sowohl die Traunseestädter, als auch die Waldhör-Elf vor dieser Begegnung bereits schon etwas unter Zugzwang standen. Am Ende waren es die Gmundner, denen mit einem 2:0-Heimsieg ein Befreiungsschlag gelingen sollte, wobei die Gäste nicht nur einen Strafstoss verschossen, sondern dazu noch gleich bei drei Stangenschüssen Pech hatten.
Kapitän gelingt Überraschung
Lange dauerte es nicht, ehe diese Partie so richtig Schwung aufnahm, hätte doch der SV Micheldorf mit etwas mehr Glück bereits nach nur wenigen Spielminuten in Führung gehen können. Michael Obermair platzierte seinen Kopfball nach einem Eckball aber etwas zu genau, wodurch er schlussendlich an der Stange scheiterte. Nur wenige Augenblicke später sollte sich diese vertane Möglichkeit auf ein schnelles Tor, aus Sicht der Gäste, bitterlich rächen, als Gmunden nach 10 Minuten einen Freistoss aus rund 25 Metern Entfernung zugesprochen bekam.
Manuel Schmidl und somit der Kapitän der Heimischen höchstpersönlich, sollte sich dieser Standardsituation annehmen und dies mit Erfolg. So zirkelte Gmundens Spielführer den Ball eiskalt über die Mauer ins kurze Eck, wodurch er Bernd Schrattenecker im Kasten der Grün-Weißen überraschen konnte, hatte dieser doch in dieser Szene mit einer Flanke gerechnet.
Glückliche Pausenführung
Micheldorf ließ sich vom Gegentreffer nicht aus dem Konzept bringen und versuchte sofort die richtige Antwort auf diesen Rückschlag zu geben. Beinahe wäre dies den Schützlingen von Walter Waldhör auch gelungen, jedoch scheiterte Dietmar Gruber mit einem Freistoss an der Stange. Das Glück schien an diesem Tag den Micheldorfern einfach nicht holt zu sein. Dieser Eindruck verstärkte sich, als der ansonsten so treffsichere Mathias Roidinger in der 34. Minuten einen Elfmeter vergab.
Dem Strafstoss vorausgegangen, war übrigens ein Foulspiel von Harald Faninger an Daniel Sehr. Die Gäste setzten trotz des vergebenen Elfers ihre Bemühungen fort, den Vorsprung der Heim-Mannschaft zumindest noch vor der Pause zu egalisieren. In der 37. Minute hätte es schließlich Michael Obermair auf dem Fuss gehabt, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, jedoch scheiterte er, wie sollte es auch anders sein, wieder einmal an der Torumrahmung. Somit ging es mit einer knappen und alleine schon wegen der drei Micheldorfer Aluminiumtreffer, glücklichen Führung der Hausherrn in die Kabinen zur Halbzeitansprache.
Schmidl auf Schmidl zur Vorentscheidung
Die Gäste waren auch nachdem der Wiederanpfiff ertönt war, sichtlich bemüht alles zu unternehmen, um diese Partie noch zu drehen. Gegen die gut sortierte Gmundner Abwehr taten sich die Schützlinge von Trainer Waldhör aber in Durchgang Nummer zwei schwer, glasklare Torchancen herauszuspielen. Die Heimelf war ihrerseits bemüht das Geschehen möglichst weit vom eigenen Strafraum fernzuhalten und den Gegner früh zu stören, was über weite Strecken des zweiten Spielabschnittes auch gut gelang.
In der 64. Minute sollte Gmunden schließlich dann die Vorentscheidung gelingen. Wie schon beim ersten Tor des Gastgebers, so hatte auch dieses Mal Manuel Schmidl wieder seine Beine entscheidend mit im Spiel, bediente der Kapitän der Gmundner, nach einem schönen Vorstoss, mit einem Stanglpass doch seinen im Strafraum lauernden Bruder Tommy ideal. Dieser hatte in der Folge keine Probleme mehr damit, den Ball über die Linie zu drücken. Die Micheldorfer bewiesen bis zum Schluss Moral und kämpften verbissen weiter, die Gastgeber verteidigten aber geschickt und brachten den Vorsprung somit relativ sicher über die Zeit.
Stimmen zum Spiel:
Thomas Heissl, Trainer des SV Gmundner Milch: „Es ist noch nicht allzu lange her, da hat mir mein Vater gesagt, dass das Glück ein Vogerl ist, welchen man einsperren und gut füttern muss. Diese Lebensweisheit scheint heute perfekt zu passen. Sehr wichtig in dieser Begegnung war neben dem günstigen Spielverlauf aber auch, dass wir viele Zweikämpfe im Mittelfeld gewinnen konnten. Ganz generell hat mein Team über die gesamten 90 Minuten sehr gut verteidigt und von den Standardsituationen einmal abgesehen, gegen starke Offensivkünstler, wie einen Mathias Roidinger zum Beispiel, nur wenig zugelassen. Es ist schön mitanzusehen, wenn die Mannschaft am Schluss dann für ihre Mühen auch einmal belohnt wird.“
Die Besten: M. Schmidl, Chokchev, Gross
Walter Waldhör, Trainer des SV Grün-Weiß Micheldorf: „Einerseits hat uns in dieser Partie sicherlich das nötige Spielglück gefehlt, andererseits waren wir beim Abschluss aber auch einfach nicht konsequent genug. Ich habe selten Spiele miterlebt, wo eine Auswärts-Mannschaft derartig viele gute Möglichkeiten vorgefunden hat. Bezüglich der Chancenauswertung müssen wir uns somit sicherlich an die eigene Nase fassen und dürfen nicht alles auf das fehlende Glück hinausschieben.“
