Einer Polizeistreife ist in Seewalchen ein mutmaßlicher 19-jähriger Mörder aus Kroatien ins Netz gegangen. Der Mann hätte aber beinahe wieder freigelassen werden müssen, da kein internationaler Haftbefehl bestand. Dieser wurde jedoch noch in letzter Minute verhängt. Der 19-Jährige wurde am 9. April 2012 Vormittags auf der Westautobahn (A1) im Gemeindegebiet Seewalchen als Lenker eines italienischen Autos wegen einer Geschwindigkeitsübertretung einer Polizeikontrolle unterzogen. Am Beifahrersitz saß ebenfalls ein 18-jähriger Kroate.
Eine Überprüfung der Polizei ergab, dass gegen den 19-jährigen Lenker ein aufrechter nationaler kroatischer Haftbefehl wegen Verdachts des Mordes im Februar 2012 in Kroatien besteht. Der Lenker war darüber hinaus nicht im Besitz einer gültigen Lenkberechtigung und führte eine total gefälschte Versicherungskarte mit sich. Der Wagen hatte keinen Versicherungsschutz.
Beifahrer flüchtete mit dem Zug nach Wien
Während der Lenker zur Überprüfung zur Dienststelle der Autobahnpolizei Seewalchen verbracht wurde, entfernte sich der Beifahrer vom Anhalteort und fuhr mit dem Zug nach Wien. Im Zuge der Überprüfung des Polizeikooperationszentrum Dolga Vas wurde festgestellt, dass gegen den Beifahrer ebenfalls ein nationaler kroatischer Haftbefehl bestand.
Reiste mit unterschiedlichen Identitäten durchs Land
Aufgrund der offensichtlichen zahlreichen verschiedenen Identitäten des 19-Jährigen und des fehlenden Reisepasses bei dem 18-Jährigen wurde gegen die beiden Männer von der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck mündliche Festnahmeanordnungen nach Bestimmungen des Fremdenpolizeigesetzes erlassen.
18-Jähriger in Schubhaft
Diese Information wurde an sämtliche Polizeidienststellen in Österreich verbreitet, woraufhin der 18-jährige Mann gegen 21:00 Uhr von Polizeibeamten in Wien beim Verlassen des Zuges festgenommen werden konnte. Der 18-Jährige befindet sich derzeit in Schubhaft im Auftrag der Bezirkshauptmannschaft Vöcklabruck.
Gegen den 19-Jährigen wurde mittlerweile ein internationaler Haftbefehl erwirkt. Nach Abschluss der Ermittlungen wird der 19-Jährige in die Justizanstalt Wels eingeliefert.
