Zu einer im wahrsten Sinne des Wortes sehenswerten Vernissage lädt das Schloss Cumberland am 11. 11. um 19 h. Die erste Vernissage in den Räumlichkeiten des LPBZ Schloss Cumberland, Gmunden, vereint zwei ausdrucksstarke Persönlichkeiten und lässt deren Bilder in Dialog treten.
Der in Ottensheim lebende Maler Josef Geißler ist seit vielen Jahren in der Kulturszene aktiv und zeigt seine Werke erstmals im Salzkammergut. Im Schloss Cumberland stellt er seine Monotypien, eine besondere Technik des Malens, vor. Daneben gehört seine Liebe der Federzeichnung – Geißler ist auch begnadeter Karikaturist – und dem Aquarell. Gemeinsam mit ihm präsentiert erstmals Johann Neumayr öffentlich seine Arbeiten. Neumayr ist seit mehr als zwanzig Jahren Bewohner des Schlosses. In diesen Jahren hat er ein besonderes Zeichentalent entwickelt. Seine – zum Teil ins monumentale gehenden, mit großer Akribie gestalteten – Zeichnungen zeigen Burgen, Schlösser und Landschaften.
Der ‚Dialog der Bilder‘ zwischen Josef Geissler und Johann Neumayr präsentiert die Wechselwirkung von Farbe und Form, von Gestaltung und Zeichnung. Im historischen Ambiente des Schlosses Cumberland eine Bereicherung und Einladung, das Haus neu und anders wahrzunehmen. Die Vernissage wird von Landeshauptmann und Kulturreferent Dr. Josef Pühringer eröffnet. Die Werke der beiden Künstler sind nach Ausstellungseröffnung bis einschließlich 23. Dezember von 8 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung im ‚Roten Salon‘, 1. Stock, zu sehen. Tel. 07612 64575.
Was sind Monotypien?
Monotypie (“ein einziges Bild”) ist ein im 17. Jahrhundert wohl von Giovanni Benedetto Castiglione (1616–1670) erfundenes Verfahren der Bildenden Kunst. Die von Geißler bevorzugte Methode der Bildgestaltung:Auf eine mit Druckfarbe eingewalzte Acryl- oder Holzplatte (möglich sind auch Glas- oder Steinplatten) wird ein dünnes Papier gelegt. Auf der Oberseite des Papiers wird das Motiv gezeichnet. Es kann vor dem Auflegen auf die eingewalzte Platte vorgezeichnet werden. Unterschiedliche Zeichengeräte erzeugen dabei verschiedene Strichformen.
Halbtöne werden durch Anreiben, z.B. mit Daumen, Handballen oder verschiedene Arbeitsgeräte, erzeugt. Durch Verwendung von Farbflächen mit unterschiedlicher Fetthaltigkeit der Farbe entstehen unterschiedliche Farbmuster. Mehrfarbige Monotypien bekommt man durch neu oder zusätzlich mit weiteren Farben eingewalzte Platten. Das Besondere an Monotypie ist, dass es immer nur einen Abzug des Bildes gibt. Daher zählt die Monotypie auch nicht zu den Drucktechniken im engeren Sinn.