Einst und heute
VÖCKLABRUCK. Im Oktober 2004 übersiedelte das Pulmologische und Psychiatrische Zentrum Gmundnerberg in das neu errichtete Landeskrankenhaus Vöcklabruck – heute Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck. Das hoch über dem Traunsee gelegene Krankenhaus war ab diesem Zeitpunkt Geschichte und wurde einige Jahre später abgerissen.
„Für uns war die Übersiedelung schon mit einem gewissen Abschiedsschmerz verbunden. Die Station war großzügig angelegt, die Wege im Haus waren kurz und die Patientinnen und Patienten – aber auch wir – haben die Umgebung und den tollen Ausblick sehr genossen“, erinnert sich Prim. Dr. Christoph Silberbauer, Leiter der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin, an die Zeit am Berg.
Für die PatientInnen, aber auch für das Personal haben sich durch die Eingliederung in das Vöcklabrucker Schwerpunktkrankenhaus aber wesentliche Vorteile ergeben. So entfielen beispielsweise aufwendige Krankentransporte. Während die PatientInnen früher für bestimmte Untersuchungen mit der Rettung in andere Häuser transferiert werden mussten, stehen heute alle Möglichkeiten vor Ort zur Verfügung. Durch die kurzen Wege wurde auch die interdisziplinäre Kommunikation um vieles einfacher und vor allem schneller.
„Wir haben auch die Erfahrung gemacht, dass die Eingliederung der psychiatrischen Abteilung in ein allgemeines Schwerpunktkrankenhaus die Akzeptanz von Menschen mit seelischen Erkrankungen fördert und hilft, Vorurteile abzubauen“, ergänzt DGKPin Karin Krempl, Stationsleiterin an der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin.
Für das moderne Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck bedeutete die damalige Etablierung der Abteilung für Lungenheilkunde und der Abteilung für Psychiatrie und psychotherapeutische Medizin auch einen wichtigen strategischen Schritt bei der fächerübergreifenden Behandlung.
„Seit 15 Jahren stehen wir im Haus auch anderen Abteilungen bei entsprechenden Fragestellungen zur Verfügung, umgekehrt können wir das Wissen der Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Disziplinen zum Vorteil unserer Patientinnen und Patienten nutzen“, erklärt Prim. Dr. Bernhard Baumgartner, Leiter der Abteilung für Lungenheilkunde.
Gleiches gilt auch für die Psychiatrie: „Durch das Angebot eines Konsiliardienstes auf anderen Abteilungen haben sich unsere Aufgaben erweitert, gleichzeitig können wir durch unsere Unterstützung andere Abteilungen entlasten“, verweist der Leiter der Psychiatrie, Prim. Dr. Christoph Silberbauer, auf einen wertvollen Synergieeffekt.
Die beiden Primarärzte erinnern sich dennoch gerne an ihre Arbeit und an die eine oder andere Anekdote am Gmundnerberg zurück, wie Prim. Baumgartner schmunzelnd erzählt: „Unsere Patientinnen und Patienten konnten in den Garten gehen, was grundsätzlich zu begrüßen war. Allerdings ist es auch vorgekommen, dass manche durch die Hecke verschwunden sind und wir sie dann im nahegelegenen Wirtshaus aufgreifen mussten.“
Das Pulmologische und Psychiatrische Zentrum am Gmundnerberg ist seit mittlerweile 15 Jahren Geschichte. Am Areal des ehemaligen Krankenhauses steht seit 2010 das moderne Neurologische Therapiezentrum Gmundnerberg.
Foto: OÖG