Unter dem Motto „Jetzt bin ich der Bauer“ entdecken die Schüler der Volksschule Ohlsdorf die Aufgaben der landwirtschaftlichen Feldarbeit. Mit der Aktion „Wåchsn tuat’s guat” will die Bauernschaft Ohlsdorf die landwirtschaftliche Arbeit den Menschen wieder ein Stück näherbringen, denn: Brot und Milch wachsen nicht im Supermarkt.

“Für Kinder ist es das Schönste auf einem Bauernhof aufzuwachsen. Es ist aber auch idealer Lernort für kleine Forscherinnen und Forscher“, betont der Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger beim Besuch der Volksschüler Ohlsdorf an ihren Projekttagen „Jetzt bin ich der Bauer“. Dabei lernen die „Jungbäuerinnen und –bauern“ – unter Anleitung einiger Ohlsdorfer Landwirte – den Umgang mit Werkzeug und erfahren, was bei der Saatbeetvorbereitung wichtig ist. Angefangen von der Bodentemperatur und Witterung, bis hin zur Aussaat. An ihren „Feldtagen” haben die Schüler/innen mit Harken und Schaufeln zunächst den Boden vorbereitet, um anschließend Gerste, Weizen, Hafer und Raps zu säen.
Für Landesrat Hiegelsberger ein Projekt mit Vorbildcharakter: „Untersuchungen in anderen Ländern haben gezeigt, dass viele Kinder kaum noch einen Bezug zur Landwirtschaft haben und nicht wissen, wo Lebensmittel eigentlich herkommen. Das Projekt in Ohlsdorf stellt hautnah einen Bezug her. Strahlenden Kinderaugen zeigen, mit welcher Begeisterung die Kinder am Werk sind.“
“Beim Projekt ‘Wåchsn tuat’s guat’ stehen die heimische Landwirtschaft und die regionalen Produkte im Mittelpunkt. Kinder lernen so schon in frühen Jahren einen wertschätzenden Umgang mit Nahrungsmitteln und die Wichtigkeit einer gesunden regionalen Ernährung“, so der Agrar-Landesrat.
„Anhand von praktischer Arbeit soll für Qualität, Frische und Vielfalt regionaler Lebensmittel, für Gesundheit und Genuss sensibilisiert werden. Einblicke in bäuerliche Lebens- und Arbeitswelten werden ermöglicht und der Weg der Lebensmittel vom Anbau über Ernte, Veredelung bis zum Verzehr verfolgt werden“, so Hiegelsberger weiter. Wenn Kinder bereits in jungen Jahren eine positive Beziehung zu heimischen und gesunden Lebensmitteln aufbauen, ist dies ein schöner nachhaltiger Erfolg.
In den kommenden Monaten sind weitere Projekttage geplant, an denen die Schülerinnen und Schüler selbst zum Landwirt werden und dessen Aufgaben entdecken. Damit die kleinen Bäuerinnen und Bauern das Wachsen der verschiedenen Getreidesorten und Pflanzen hautnah miterleben können, wurde ein eigenes Hochbeet an der Volksschule Ohlsdorf angelegt.
Auch ein begleitendes Projekttagebuch wird von den Schülerinnen und Schülern erarbeitet. In Zusammenarbeit mit dem Bauernbund Ohlsdorf und der Aktion „Wachsn tuats guat“ konnte das Projekt realisiert werden. „Damit bringt der Ohlsdorfer Bauernbund den Menschen den Wert landwirtschaftlicher Produkte und Leistungen der 69 Betriebe wieder ein Stück näher“, zieht Bauernbund-Obmann Reinhard Wittmann eine positive Bilanz. „Für mich als Landwirt war es schön zu sehen, mit wie viel Begeisterung die Kinder von Beginn an dabei waren.“
Am 17. Juni findet ein großes Hoffest statt, wo die Leistungen und Arbeiten der Schüler gewürdigt werden.