Die FPÖ-Gmunden gibt klare Antworten auf wichtige Fragen
In den Salzkammergut Nachrichten der OÖN vom 25.06.2013 versucht SP-Verkehrslandesrat Entholzer, der mit Recht skeptischen Gmundner Bevölkerung Antworten auf einige der vielen offenen Fragen bezüglich der sogenannten Durchbindung der Gmundner Straßenbahn zu geben. Auf die wichtigsten Fragen bleibt er aber die Antworten schuldig.
Die FPÖ-Gmunden hat gründlich recherchiert und Auskünfte von der Firma Stern & Hafferl, der Landesregierung, dem Verkehrsministerium sowie dem Rechnungshof eingeholt. Auf Basis der bisher erhaltenen Informationen gibt sie den Gmundnern nun die fehlenden Antworten:
1. Wie hoch sind die tatsächlichen Kosten der StadtRegio-Tram (inklusive Vorarbeiten in den letzten Jahren)?
rd. 74 Mio. Euro Gesamtkosten nach derzeitigem Stand
Diese setzen sich folgendermaßen zusammen:
ca. 10,0 Mio. Euro Leistungen für die Traunseebahn von Bund, Land und Gemeinde allein in den letzten 5 Jahren 10,0 Mio. Euro Zuschuss aus dem „7. Mittelfristigen Finanzierungsprogramm“ (MIP) des Lands OÖ ca. 3,2 Mio. Euro Sanierung der Straßenbahn
23,0 Mio. Euro Durchbindung der Straßenbahn
7,0 Mio. Euro neue Brücke
5,0 Mio. Euro Bahnverlängerung bis zum Klosterplatz
10,0 Mio. Euro (geschätzt) 5 Garnituren neuer Triebwagen
5,75 Mio. Euro Zwischenfinanzierungskosten
Dazu kommen noch die uns bis jetzt noch nicht bekannten Kosten für den Neubau der Bahnhöfe Engelhof und Vorchdorf.
2. Lohnt sich der Aufwand?
Die Auslastung der Traunseebahn ist viel zu gering. Sie fährt, von den Schülertransporten abgesehen, großteils leer oder fast leer. Laut Firma Stern & Hafferl sind 80% der Fahrgäste der Traunseebahn Schüler. Die von LR Entholzer prognostizierte Vervielfachung der Fahrgäste kann also nur den Rest der Fahrgäste betreffen. Anhand der uns von Stern & Hafferl zur Verfügung gestellten Zahlen haben wir berechnet, dass dies im Jahresdurchschnitt 3 Personen je Fahrt sind.
3. Erspart sich Gmunden Kosten, wenn die intakte Traunbrücke nun vorzeitig abgerissen und neu gebaut wird?
Die Brücke würde noch 20–25 Jahre halten, also noch ein Drittel ihrer gesamten „Lebenszeit“. Da die B120 durch Gmunden eine Landesstraße ist, muss das Land OÖ sowieso für den Neubau der Brücke aufkommen, jetzt und auch später nach Ablauf ihrer Haltbarkeit. Sollte die Stadt Gmunden in einigen Jahren diese Straße in ihr Eigentum übernehmen, muss die Bedingung dafür selbstverständlich die Übergabe der Brücke in neuwertigem Zustand sein.
4. Was bedeutet die Durchbindung für die Gmundner Innenstadt?
Die von LR Entholzer prognostizierte wesentliche Erhöhung der Besucherfrequenz in Gmundern kann gar nicht stattfinden. Vorchdorf, Kirchham und Gschwandt haben zusammen nur knapp 12.000 Einwohner. Da die Bahn außerhalb der Orte über Wiesen und Felder fährt, ist der Weg von den Wohngebieten zu den Bahnstationen teilweise viel zu weit.
Die sogenannte Durchbindung der Straßenbahn wird auch keine Entlastung des innerstädtischen Verkehrs bringen. Im Gegenteil, die zweigleisige Streckenführung durch die Innenstadt im Viertelstundentakt zusammen mit den Citybussen wird zusätzliche Staus verursachen. Das Land OÖ stellt zwar Geld für die Neugestaltung der Innenstadt zur Verfügung, es gibt jedoch bis heute keine Gesamtplanung, wie es sinnvoll investiert werden soll.
5. Bekommen wir Gmundner das viele Geld vom Land OÖ einfach geschenkt?
Nicht nur der Kostenanteil der Stadt Gmunden, sondern auch der Anteil, den das Land OÖ und der Bund zu diesem Projekt beitragen, sind kein Geschenk an uns Gmundner, sondern werden aus unseren Steuerabgaben finanziert.
6. Gibt es keine Alternativen?
Trotz der offensichtlichen Unwirtschaftlichkeit des Projekts StadtRegio-Tram wurde von den befürwortenden Politikern nie eine ernsthafte Diskussion über Alternativen zugelassen. Kleine City-Busse(20 Sitze) mit Elektro- oder Hybrid-Antrieb sind wesentlich billiger in Anschaffung und Betrieb, flexibler einsetzbar und umweltfreundlich.
Die Straßenbahn könnte weiterhin als Nostalgiebahn durch Gmunden fahren.