Unglaubliches Glück im Unglück hatte am Montagnachmittag ein 47-jähriger LKW-Fahrer aus Gschwandt bei Gmunden. Der Mann war mit seinem 15-Tonnen schweren Muldenkipper im Karbachtal unterwegs, als er aus noch unbekannter Ursache von der schmalen Forststraße abkam und links über einen Abhang rund 10 Meter in die Tiefe stürzte.
15 Tonnen LKW überschlug sich mehrmals
Der Fahrer hatte unglaubliches Glück. Laut ersten Informationen hat sich der 3‑achsige LKW mehrmals überschlagen, bevor er im Bachbett des Karbachs seitlich zum Liegen kam. Durch den Anprall wurde die Frontscheibe des Lkws herausgeschleudert. Der Fahrer konnte sich dadurch selbst aus dem Führerhaus befreien. Ein zufällig vorbeikommender 27-jähriger Arbeitskollege sah den im Bachbett liegenden LKW und seinen Kollegen. Auf Grund des unwegsamen felsdurchsetzten Geländes war ein Abstieg zum Fahrzeug nicht möglich. Nach einigen Rufen kam der 47-Jährige vor das Fahrzeug und hielt sich an diesem fest.
Kein Handynetz im Karbachtal
Da im Karbachtal kein Handyempfang war, musste der Arbeitskollege den Fahrer beim LKW zurück lassen. Er eilte um Hilfe, verständigte weitere Arbeitskollegen und alarmierte die Rettungskräfte. Zwischenzeitlich lief der LKW-Fahrer jedoch im Schockzustand in den dichten Wald — er konnte nach einer kurzen Suchaktion schließlich von den Einsatzkräften rund 400 Meter oberhalb der Unfallstelle verletzt und orientierungslos aufgefunden werden. Mit der Gebirgstrage und dem Rettungssystem “Dyneema Seil” wurde der Mann von der Bergrettung geborgen und zum Bachbett abgeseilt.
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Mit schwerem Bagger zum Unfall-LKW vorgearbeitet
Aufgrund des unwegsamen Geländes musste ein weiterer Arbeitskollege mit einem in der Nähe befindlichen schweren Bagger eine Behelfsstraße in den Abhang graben, um zum Unfall-LKW zu gelangen. Nur durch das Geschick des Baggerfahrers und den raschen Einsatz der Einsatzkräfte konnte schlimmeres verhindert werden. Über die Behelfsstraße wurde der Verletzte schonend geborgen und dem Roten Kreuz übergeben.
Der Mann wurde mit Verletzungen unbestimmten Grades ins LKH-Gmunden eingeliefert. Durch die Freiwillige Feuerwehr Gmunden wurde zwischenzeitlich eine mobile Öl-Sperre im Karbach errichtet. Im Falle eines Ölaustritts in den ca. zwei Kilometer gelegenen Traunsee wurde das Einsatzboot vor Ort beordert.
Der Lkw konnte um ca. 17:15 Uhr durch den Raupenbagger aufgerichtet und durch die Rampe aus der Schlucht ohne Austritt einer Flüssigkeit gezogen werden. Im Einsatz befanden sich folgende Kräfte 12 Bergretten der BRD Gmunden, ein Alpinpolizist der AEG Gmunden und 22 Mann der Freiwilligen Feuerwehr Gmunden.