Immer mehr Menschen von Wohnungslosigkeit betroffen
Mit stark steigenden Betreuungszahlen war die Wohnungslosenhilfe Mosaik im Jahr 2013 konfrontiert.“ Über 800 Menschen in den Bezirken Vöcklabruck und Gmunden haben unser Angebot in Anspruch genommen. Die Wohnungslosigkeit in unserer Region steigt!“, so Mosaik-Leiter Stefan Hindinger. Immer mehr Menschen können sich die Mieten nicht mehr leisten.

Für viele sind die gestiegenen Heiz- und Stromkosten ein großes Problem. „Ohne Unterstützungen durch private Spendentöpfe könnten wir nicht erfolgreich arbeiten, weil das öffentliche soziale Netz oft nicht mehr greift“, erläutert Hindinger. Ursachen für die steigende Armut sieht das „Mosaik“ im Auseinanderklaffen von Einkommen und Fixkosten. Während die (vor allem unteren) Einkommen in den letzten Jahren real gesunken sind, sind die Miet‑, Betriebs- und Energiekosten immer stärker gestiegen als die Inflationsrate. So lag diese 2013 bei 2 Prozent, die Wohnkosten sind aber um fast 4 % gestiegen. Dazu kommen die steigende Arbeitslosigkeit in der Region und die Zunahme von psychischen Erkrankungen.
Erfolgreiche Delogierungsprävention
Um 39 % sind die Betreuungen im Bereich Delogierungsprävention im Vergleich zu 2012 gestiegen. 285 Haushalte (rund 700 Personen) wurden vom Mosaik 2013 betreut. Bei rund 90 Prozent (!) war die Arbeit des „Mosaik“ erfolgreich: Die Wohnung konnte erhalten werden oder es gab einen Wechsel in eine neue Wohnung.
Volle Notschlafstelle
Mit 3130 Übernachtungen gab es zum zweiten Mal in der fast 25-jährigen Geschichte der Notschlafstelle über 3000 Nächtigungen. Wie dramatisch die Zahlen in den letzten Jahren gestiegen sind zeigt ein Blick die Statistik. 2010 verzeichnete man erstmals über 2000 Nächtigungen seit Eröffnung der Notschlafstelle im Jahr 1990. Nur Zwei Jahr später wurde die 3000er Marke überschritten. Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung und Verschuldung sind die Hauptproblemlagen der NotschlafstellenklientInnen. Rund 20 Prozent der Betroffenen sind Frauen.
Fehlende Kapazitäten
Mit durchschnittlich 9 Personen in der Nacht war die Notschlafstelle mit der derzeitigen Kapazität von 8 Betten für Männer und 2 Betten für Frauen fast immer ausgelastet. Die Ursache für die dramatisch steigenden Nächtigungszahlen hat aber nur bedingt mit steigenden Obdachlosenzahlen zu tun. Hauptgrund ist, dass die Betroffenen immer länger in der Notschlafstelle bleiben. „Hatten wir vor wenigen Jahren noch eine durchschnittliche Aufenthaltsdauer von rund 30 Tagen, so hat sich diese inzwischen verdoppelt. Große Sorge macht die größere Anzahl psychisch Kranker KlientInnen, weil dringend benötigte Wohnplätze für die Betroffenen für die Zeit nach der Notschlafstelle fehlen“, so Hindinger.
Auch die vom „Mosaik“ angebotenen 14 Wohnplätze in den Übergangswohnungen sind immer belegt. Generell ist es ein Problem, dass es zu wenige leistbare Wohnungen in der Region gibt.
Danke an die SpenderInnen
„In unserer Arbeit können wir nur erfolgreich sein, weil Viele mit uns bzw. den von Armut betroffenen Menschen solidarisch sind. „Daher ein ganz großes Dankeschön an die ehrenamtlichen MitarbeiterInnen im Elisabethstüberl und im „Finanzcoaching“, sowie den vielen Spenderinnen und Spender. Ihre Spende hilft, Armut in der Region zu lindern!“, so Hindinger. 2013 wurden 86.000 Euro aus dem Solidaritätsfonds des Vereines Sozialzentrum vergeben. Das sind um 107 Prozent mehr als 2012. Mit den Spendengeldern werden Miet-Betriebs- und Energiekosten abgedeckt und Vorfinanzierungen bis zum Eintreffen anderer Unterstützungen geleistet. Spendenkonto des Sozialzentrums: AT62 1860 0000 1602 9548, Verwendungszweck „Solidaritätsfonds“.
Foto: Mosaik