Die ursprünglich geplante Abschluss-Ausstellung zum Gmundner Kunstkalender wurde bereits zweimal verschoben und fand nun endlich am Freitag, dem 1. April im Gmundner K‑HOF Museum statt. Der Fokus lag aber nicht mehr, wie geplant, auf den Werken, die in beiden Kalendern abgebildet sind.
Seit knapp einem Monat herrscht in der Ukraine Krieg, das unermessliche Leid treibt Millionen Menschen in die Flucht, 50 Frauen und Kinder haben mittlerweile Zuflucht in Gmunden gefunden und werden vom Sozialamt unter der Leitung von Thomas Bergthaler betreut. Diese neue Situation war der Anlass, anstelle der geplanten Ausstellung eine Charity Vernissage zu organisieren, deren Einnahmen den in Gmunden angekommenen Flüchtlingen zugute kommen wird.

Neben den 23 heimischen Künstlerinnen und Künstlern stellte ebenso eine ukrainische Künstlerin ihre Werke aus, sie ist mit ihrem Kind aus Kharkiv geflüchtet und vor gut einer Woche in Gmunden angekommen. Auftakt des Vernissagenabends war die Kunst-Performance an der Skulptur „No Hate“ des Künstlers Bernhard Witsch, welche zur Zeit am Stadtplatz aufgestellt ist. Die Künstlerinnen und Künstler zündeten in der Dämmerung blaue und gelben Rauchfackeln um ein wenig künstliches und künstlerisches Licht, quasi einen kleinen Hoffnungsschimmer, in diese düsteren Tage für die Menschen der Ukraine zu bringen.

Die Besonderheit an der Ausstellung war, dass alle beteiligten Künstlerinnen und Künstler Werke zur Verfügung stellten, deren Verkaufserlös dem Gmundnder Sozialamt und somit den ukrainischen Krigesflüchtlingen in unserer Stadt zugute kommt. Ein Highlight des Abends war ohne Zweifel die Auktion zweier Werke der beiden Künstlerinnen Sylvia Vorwagner und Sylvia Feichtinger-Attwenger, welche von Dr. Michael Schneditz-Bolfras versteigert wurden.

Ebenso besonders am Vernissagenabend war, dass sämtliche Gmundner Charity Clubs (Kiwanis Club Gmunden, Lions Club Gmunden, Lions Club Traunsee Allegra, Rotary Club Gmunden, Rotary Club Gmunden Traunsee, Round Table 36 Gmunden und Soroptimist Club Traunsee) dem Event beiwohnten und somit am Erfolg und am Gelingen des Abends beitrugen.
Noch eine Besonderheit, wie von Gmundens Bürgermeister Mag. Stefan Krapf im Zuge seiner seiner Eröffnungsrede angemerkt wurde war die Tatsache, dass sämtliche im Gemeinderat vertretenen Fraktionen dem Charity Event beiwohnten.

Die Charity Ausstellung „Willkommen in Gmunden“ war ein erfolgreicher Abend, bis Sonntag Abend konnten knapp 4.700 € für das Sozialamt, sowohl durch Spenden als auch durch Bilderverkäufe gesammelt werden. Der Abend zeigte aber auch, dass sich Solidarität und Zusammenhalt in Gmunden über alle Clubs, politischen Fraktionen und Bevölkerungsgruppen zieht. Und zwar in den Farben Rot-Blau und Gelb. Auch wenn an diesem Abend die Farben Blau und Gelb, jene der ukrainischen Fahne, im Vordergrund standen.
Das nächste Kunstevent, zu dem die Gmundner Kunstszene lädt, ist der Gmundner Kunstspazierer. Dieser wird wieder im und rund um das Seeschloss Ort stattfinden, und zwar am Wochenende von 28. und 29. Mai.