Frau am Traunstein von Blitz getroffen

Ein star­kes Gewit­ter über der Traun­see­land­schaft hat am spä­ten Sams­tag­nach­mit­tag zwei Berg­stei­ger auf dem Traun­stein in höchs­te Not gebracht. Die Frau hielt sich genau in dem Moment an einem Stahl­seil der Weg­si­che­rung fest, als ein Blitz einschlug. 

Ein bos­ni­sches Pär­chen begann gegen 16 Uhr mit dem Abstieg über den Hern­ler­steig und geriet schon eine hal­be Stun­de spä­ter in ein hef­ti­ges Gewit­ter. Der Strom­schlag schleu­dert die 29-Jäh­ri­ge zu Boden, eine Panik­at­ta­cke war die Fol­ge. Trotz­dem setz­ten sie und ihr 22-jäh­ri­ger Beglei­ter nach einer Wei­le lang­sam den Abstieg fort und gerie­ten des­we­gen in die Abend­däm­me­rung und spä­ter in die tota­le Finsternis.

Wan­de­rer waren unzu­rei­chend ausgerüstet 

Die bei­den Urlau­ber waren für die­se Traun­stein­tour mit Sport­schu­hen und ohne Ruck­sack nur unzu­rei­chend aus­ge­rüs­tet und neben einer Taschen­lam­pe fehl­te auch ein Regen- und Käl­te­schutz. Sie kamen bei ihrem Abstiegs­ver­such daher nur äußerst lang­sam vor­an und nach einem wei­te­ren Sturz in der Fins­ter­nis war die Frau mit ihren Kräf­ten phy­sisch und auch psy­chisch total am Ende. Über den Euro­not­ruf 112 for­der­ten sie gegen zwei Uhr mor­gens Hil­fe an.

13 Berg­ret­tungs­män­ner der Orts­stel­le Gmun­den und ein Alpin­po­li­zist stie­gen dar­auf­hin den bei­den in Not gera­te­nen Urlau­bern ent­ge­gen und tra­fen die­se in einer See­hö­he von rund 750 Metern am Hern­ler­steig sit­zend an. Die Frau muss­te auf Grund ihrer Fuß­ver­let­zung und ihres psy­chi­schen Zustan­des in eine Gebirgstra­ge gebet­tet und abtrans­por­tiert wer­den. Ihr Freund konn­te am Seil der Berg­ret­ter noch allei­ne absteigen.

Blitz­schlag­op­fer ins Kran­ken­haus eingeliefert

Das Blitz­schlag­op­fer wur­de um 6 Uhr in der Früh im Tal dem Not­arzt und einer Mann­schaft des Roten Kreu­zes Gmun­den über­ge­ben. Die Frau, die zusam­men mit ihrem Part­ner um 8 Uhr in der Früh über den Natur­freun­desteig das Unter­neh­men „Traun­stein“ gestar­tet hatet, wur­de 22 Stun­den spä­ter in das Salz­kam­mer­gut-Kli­ni­kum Gmun­den eingeliefert. 

Elf­ter Ein­satz in zwölf Tagen

Für die Gmund­ner Berg­ret­ter war dies der elf­te Ein­satz in den letz­ten zwölf Tagen. Die Berg­ret­tung Gmun­den weist in die­sem Zusam­men­hang dar­auf hin, dass bei einer Traun­stein­be­stei­gung eine Taschen­lam­pe und eine ent­spre­chen­de Reser­ve­klei­dung sowie ein Käl­te­schutz zur „Grund­aus­rüs­tung“ gehö­ren soll­ten. Wei­ters soll­te dar­an gedacht wer­den, dass auch die Tage schon wie­der kür­zer wer­den und des­halb mit dem Abstieg recht­zei­tig begon­nen wer­den sollte.

Bericht: BRD Gmun­den / Wolf­gang Ebner, Fotos: BRD Gmun­den / Spitz­bart Andreas