Am 11. Mai fand um 18.00 Uhr die Befreiungsfeier des Mauthausen Komitee beim Gedenkstein in Zipf statt. Vor rund 100 Gästen inszenierten die Volksschule Zipf, die Hauptschule Neukirchen, die Neue Mittelschule Frankenburg und die Neue Mittelschule Vöcklamarkt eine beeindruckende Geste, die an die 266 Toten im KZ Schlier erinnern sollte.
Die Schüler beschrifteten für jeden Toten einen Stein mit dessen Namen und legten diese beim Gedenkstein ab. Paul Le Caër, der bei seiner Flucht aus dem KZ das Totenbuch mitgenommen hat und so die Dokumentation der Morde in Zipf ermöglichte, ist heute 88 Jahre alt. Er bedankte sich bei den SchülerInnen für die Steine, die die Erinnerung an viele seiner Kameraden wach rief. Er sagte: „Es muss wohl an der Liebe und Wärme der ZipferInnen liegen die ihn jedes Jahr empfangen, dass ihm ein so langes Leben vergönnt sei.“
Bei der anschließenden Feier in der Kirche, die von der Vokal- und Instrumentalgruppe Mira musikalisch begleitet wurde, überreichte Frederik Schmidsberger den Le-Caër-Preis, der heuer zum dritten Mal vergeben wurde, an Pfarrer Josef Friedl. Schmidsberger bedankte sich in seiner Rede beim Pfarrer für dessen mutiges Eintreten im Fall Zogaj. „Der Preis wird für Zivilcourage, Mut und Menschlichkeit verliehen. Einen würdigeren Preisträger kann es kaum geben!“
Das Mauthausen Komitee erinnerte auch noch an das Schicksal der Familie Avdyli, welche im Februar Österreich verlassen musste. Die Familie sitzt jetzt ohne Woh-nung und Arbeit im Kosovo fest. Die anwesenden Gäste spendeten für die Unterstützung der Familie € 650,–.