Die Pegelstände der heimischen Flüssen steigen weiterhin an und stehen unter ständiger Beobachtung. Der Hydrografische Dienst des Landes ist rund um die Uhr besetzt und in Bereitschaft.
Weiterhin kritisch ist die Situation amTraunsee. Die Scheitelpunkte der Pegelhöchststände werden lt. Prognosen am Montag im Laufe des Tages erreicht. Bis Montagmittag werden weitere Regenfälle erwartet.
Der in der Nacht auf Sonntag, 2. Juni 2013 eingesetzte starke Regen hat den Bezirk Gmunden schwer erwischt und sorgte für katastrophale Zustände im Bezirk. Vor allem in der Nacht kam es im inneren Salzkammergut zu großflächigen Überflutungen welche sich im Laufe der Zeit auf den gesamten Bezirk ausgebreitet haben. Nicht nur das Wasser sondern auch die zahlreichen Murenabgänge stellen die Einsatzkräfte vor schwierige Aufgaben. Der Pegel der Traun im Bereich Bad Ischl hat sich auf der Rekordmarke von rund sechs Metern eingependelt.
Jahrhunderthochwasser von 2002 überstiegen
Zustrom erhält die Traun weiterhin vom Hallstättersee. Der Traunsee ist bereits mehrfach über die Ufer getreten. Die Marke stand mit Stand (16:30 Uhr) rund 15 Zentimeter unter dem Jahrhunderthochwasser von 2002. Bis in die Abendstunden wurde die Jahrhunderthochwassermarke mancherorts überstiegen. Alle Feuerwehren des Bezirkes sind bzw. waren bei bereits hunderten Einsätzen im Dienst. Neben den Überflutungseinsätzen gab es auch bereits zahlreiche Personenrettungen welche teilweise fahrlässig ausgelöst wurden und die Einsatzkräfte selbst in Gefahr brachten.
So mussten bereits mehrfach Personen aus Pkw´s geborgen worden welche in abgesperrte Einsatzgebiete einfuhren. Unterstützt werden die Einsatzkräfte der Feuerwehr von der Polizei sowie vom Roten Kreuz. In Ebensee unterstützt das Bundesheer bereits die Einsatzkräfte mit Fahrzeugen um zu den abgeschnittenen Personen vordringen zu können. Die Arbeiten werden mit Sicherheit den heutigen und den morgigen Tag andauern.
In Gmunden kämpfte die Freiwillige Feuerwehr bis in die Morgenstunden um die Tiefgarage. Ein von den freiwilligen Helfern errichteter Damm konnte eine Flutung der Tiefgarage verhindern. In Ebensee mussten die zwei Ortsteile Seewinkel und Roith evakuiert werden. Im Ortsteil Seewinkel drohte die Straße von den Fluten der Traun mitgerissen zu werden.
salzi.tv | Salzkammergut Fernsehen
Auch in Bad Ischl hieß es “Land unter”
Vor allem überflutete Keller forderten die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren und Feuerwachen. Jedoch ist der Grund für die zahlreichen Kellerüberflutungen der Hohe Grundwasserspiegel, sodass ein auspumpen der Keller meist noch nicht sinnvoll ist.
Dies wird erst in den nächsten ein bis zwei Tagen möglich sein, dass heißt für die Einsatzkräfte, dass die Aufräumungsarbeiten vermutlich noch einige Tage andauern werden. Mittels Sandsäcken wurden Gebäude vor Wassereinbruch geschützt.
In der Schottergrube der Firma Falkensteiner wurde eine Füllstation eingerichtet, wo die Sandsäcke an die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren verteilt wurden. Insgesamt wurden über 100 Tonnen Sand für die Befüllung der Sandsäcke benötigt.
Jedoch waren die Sandsackreserven im Pflichtbereich Bad Ischl gegen die Mittagszeit fast zur Gänze aufgebraucht. So musste man diese von der FF St. Wolfgang bzw. vom Landesfeuerwehrverband Salzburg anfordern. Im Laufe des Tages kam es auch zu Hangrutschungen in der Ortschaft Steinbruch bzw. am Kaisersitz. Besonders am Kaisersitz ist die Situation sehr angespannt, da von diesem Hangrutsch Wohnhäuser unmittelbar bedroht sind.
Über das genaue Schadensausmaß kann noch keine genaue Angabe gemacht werden. Die Bad Ischler Bevölkerung wurde bereits am Morgen über Rundfunk aufgefordert, ihre Fahrzeuge aus Tiefgaragen sowie aus nieder gelegenen Parkplätzen, in höhere Lagen in Sicherheit zu bringen. Jedoch gelang dies so manchem Fahrzeugbesitzer nicht mehr rechtzeitig.
In den frühen Morgenstunden mussten Fahrzeuge des städtischen Wirtschaftshofes, welche in der Garage auf der Kaiserinsel untergebracht sind, in den höher gelegenen Bauerpark evakuiert werden, da der Ischlfluss über die Ufer trat. Ebenfalls mussten im Wirtschaftshof selbst, Werkzeuge und diverse Geräte im Dachboden verstaut werden, da dort der Wasserspiegel am Morgen ca. 50 cm und im Laufe des Tages 1 Meter betrug.
Autofahrer missachteten Fahrverbot
Obwohl die B145, die Salzkammergutbundesstraße ab der Ortschaft Roith gesperrt war (später ab Höhe Kreuzstein) bzw. auch das Weißenbachtal, hielt sich so mancher Fahrzeuglenker nicht an diese Sperre. So mussten zahlreiche Fahrzeuge von den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren geborgen werden. Später war dies aber nicht mehr möglich, da der Wasserspiegel selbst für die schweren Feuerwehreinsatzfahrzeuge zu hoch war. So musste das Feuerwehrboot der FF Bad Goisern zu Unterstützung angefordert werden, um die Personen retten zu können.
Eine Person wurde mit einer Unterkühlung ins LKH Bad Ischl transportiert. Ein anderer Fahrzeuglenker wurde im Weißenbachtal zwischen 2 Muren eingeschlossen, konnte sich jedoch nach einiger Zeit selbst aus seiner misslichen Lage befreien. Auch der Keller der Freiwilligen Feuerwehr Bad Ischl blieb von den Wassermassen nicht verschont. Mittels Sandsäcken konnte das schlimmste verhindert werden. Um 12.02 Uhr wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren Bad Ischl und Pfandl, sowie der Feuerwache Reiterndorf zu einem Brandmeldealarm im Bezirksaltenheim in der Maxquellgasse gerufen.
Da sich die Kameraden der FF Lauffen sowie der FW Sulzbach in der Maxquellgasse befanden, wurden diese sofort von der Einsatzleitstelle „Florian Bad Ischl“ zum Einsatzort beordert. Jedoch stellte sich heraus, dass auf Grund des Wassereinbruchs die Brandmeldeanlage Alarm auslöste. Gegen Mittag schien sich die Wetterlage zu bessern bzw. ließ der Niederschlag nach. Die Pegelstände stiegen nicht mehr weiter.
Somit wurde es erstmals zur Mittagszeit für die Feuerwehreinsatzkräfte ruhiger. Jedoch war die Freude war nur von kurzer Dauer, denn um ca. halb 3 Uhr wurden die Niederschläger wieder intensiver. Somit wurde auch die Einsatzintensität wieder dichter. Zurzeit ist noch kein des Hochwassereinsatzes in Sicht.
Aktuelle Situation:
Derzeit immernoch zahlreiche Straßensperren — detaillierte Angaben werden laufend im regionalen Verkehrsfunk bekanntgegeben
- B145 Salzkammergutstraße,
— B151 Atterseestraße, B153 Weißenbacher Straße,
— B120 Scharnsteiner Straße,
— B166 Pass Gschütt Straße,
— B144 Gmundener Straße
— B153 in Weißenbach am Attersee
— B154 zwischen Mondsee und St. Gilgen
— In Mondsee ist die Thalgaustraße gesperrt
— Almsee straße Scharnstein und dem Almsee
— Aurachtalstraße zwischen Neukirchen – Reindlmühl
— Ahamerstraße im Bereich der Agerbrücke zwischen Attnang Puchheim und Desselbrunn
Gefahr einer Hangrutschung droht in Mondsee, Hallstatt und Obertraun sind nicht mehr erreichbar.
- Gosau ist wieder erreichbar über Abteinau
— Bad Ischl ist über St. Gilgen erreichbar
— Traunkirchen und Ebensee sind nicht mehr erreichbar
— In Hallstatt ist das Festnetztelefon und das A1 Netz ausgefallen
Streckenunterbrechung
— Almtalbahn zwischen Voitsdorf und Grünau im Almtal
— Salzkkammergutbahn zwischen Altmünster/Traunsee-Obertraun Dachsteinhöhlen