Am Mittwochvormittag kam es im Parbad Bad Ischl zu einem Chlorgasaustritt. Rund um das Parkbad wurde eine 300 Meter Sperrzone eingerichtet. Eine Person musste notärztlich Erstversorgt werden und kam ins Krankenhaus Bad Ischl.
Ein Mitarbeiter des städtischen Parkbades war gerade im Maschinenraum beim Wechseln der Chlorgasflaschen, als vermutlich auf Grund eines technischen Defektes aus der Flasche Chlorgas austrat, jedoch ließ sich diese nicht mehr schließen. Er brachte sich sofort in Sicherheit und alarmierte die Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr.
Der erste in der Einsatzzentrale eintreffende Kamerad veranlasste sofort eine Nachalarmierung der Freiwilligen Feuerwehr Pfandl sowie der Feuerwachen Ahorn-Kaltenbach und Rettenbach-Steinfeld-Hinterstein.
Jugendheim wurde evakuiert
Beim Eintreffen von „Kommando Bad Ischl“ sowie „Tank Bad Ischl“ wurde sofort eine großräumige Sperre mit einem Radius von 300 Meter um den Gefahrenbereich veranlasst. Mitarbeitern des städtischen Wirtschaftshofes veranlassten in weiterer Folge eine Umleitung für den fließenden Verkehr.
Ein direkt gegenüber liegendes Jugendgästehaus mit 25 Personen wurde ebenfalls sofort evakuiert. Die Ischler Bevölkerung wurde über Rundfunk informiert, Fenster geschlossen zu halten und sich vorerst ihre Gebäude nicht zu verlassen.
Mit Vollschutzanzügen Chlorgasflasche abgedichtet
Mittels Vollschutzanzug ausgerüstet, machte sich ein Trupp in den Maschinenraum auf und versuchte die Chlorgasflasche abzudichten, jedoch gestaltete sich dies schwierig.
Erst dem nächsten Trupp gelang es, diese abzudichten. In einem speziellen Becken, welches von der Bad Ischler Eurotherme bereitgestellt wurde, konnte man die Chlorgasflasche sicher im Freien verwahren. Dort wurde sie von den anwesenden Beamten der Polizeiinspektion Bad Ischl sichergestellt.
Anschließend konnten die Sperren in und um Bad Ischl aufgehoben werden.
Chlor zur Wasseraufbereitung
Zur Wasseraufbereitung für ein Schwimmbad durchläuft das Wasser verschiedene Reinigungsstufen, um Schmutz und die Bakterien zu entfernen. Zunächst läuft das Wasser über die Überlaufrinne aus dem Becken heraus und fließt in einen Rohwasserspeicher, aus dem es mit Hilfe einer Umwälzpumpe als sogenanntes Rohwasser wieder herausbefördert wird.
salzi.aktuell | Salzkammergut Fernsehen — Nachrichten vom 31.7.2013
Dabei wird diesem Rohwasser ein Flockungsmittel zugeimpft, welches Schmutzteile bindet, so dass diese leichter herausgefiltert werden können. Außerdem wird mit der Flockung das Phosphat, das Algen für ihr Wachstum benötigen, als schwerlösliches Aluminium- oder Eisenphosphat im Filter zurückgehalten und somit das Algenwachstum verhindert. Anschließend durchfließt das Rohwasser eine Filteranlage. Als Filtermaterial können zum Beispiel Kies, Sand, Hydroanthrazit, etc. dienen.
Das Abwasser aus der Filterspülung kann über eine Spülabwasseraufbereitung soweit aufbereitet werden, dass es als Füllwasser zurück in den Kreislauf gegeben werden kann. Das nun als Filtrat bezeichnete Wasser wird jetzt desinfiziert, dies geschieht mittels Chlorgas, um eine Depotwirkung im Schwimmbecken zu erreichen. (Quelle: wikipedia)
Fotos: FF Bad Ischl