Die Ischler Ache ist aktuell Gegenstand vielfältiger Planungen und Aktivitäten: Die bestehenden Dämme müssen dringend einer Instandhaltung unterzogen werden, um weiterhin ausreichend Schutz vor Hochwässern bieten zu können.
Ebenso entsprechen die vorhandenen Polster (Querbauwerke zur Sohlsicherung) aus ökologischer und gesetzlicher Sicht nicht mehr dem Stand der Technik – sie verhindern die besonders zur Laichzeit wichtige Wanderung von Fischen flussaufwärts völlig.
Die Planungen zu den Dammarbeiten konzentrieren sich auf den Abschnitt zwischen dem Trenklbachpolster bis zur Brücke im Ortsteil Pfandl. Mit Hilfe von geotechnische Untersuchungen wurde der dringende Handlungsbedarf bestätigt. Ziel der Arbeiten ist die Standsicherheit der stark in die Jahre gekommenen Schutzdämme wiederherzustellen und somit die Hochwassersicherheit in diesem Bereich wieder zu optimieren. Die Kosten dieser Sanierung belaufen sich auf rund 3 Mio € und werden zu 50% vom Bund (Förderungen aus dem Wasserbautenfördergesetz), zu 40% vom Land OÖ, und zu 10% vom Wasserverband Ischl getragen.
Der für die Umsetzung zuständige Gewässerbezirk Gmunden informierte direkt betroffenen Anrainer in persönlichen Gesprächen von den konkreten Maßnahmen vor Ort. Für die notwendigen Vorbereitungsarbeiten als auch die weitere Umsetzung müssen bestehende Ufergehölze des Dammes auf rund 1,3 km entfernt werden – diese Schlägerungsarbeiten starten mit Anfang Dezember. Für die Wiederherstellung der Durchwanderbarkeit der bestehenden Querbauwerke wurde der Wasserverband Ischl im Jahr 2011 vom Land Oberösterreich aufgrund des geltenden Wasserrechtsgesetzes verpflichtet entsprechende Sanierungsschritte zu setzen.
Im November dieses Jahres wurde daher mit dem Umbau der vier Polster zwischen Johannesbrücke und Heiningerbrücke begonnen. Dabei werden die bestehenden Blocksteinrampen umgebaut bzw. Fischaufstiegshilfen aus Beton (Vertical-Slots) errichtet. Der Umbau der Querbauwerke beläuft sich auf rund 2,5 Mio €, die Finanzierung wird dabei zu 60% vom Bund (Förderung aus dem Umweltfördergesetz), zu 30% vom Land OÖ, und zu 10% vom Wasserverband Ischl getragen. (Förderung aus dem Umweltfördergesetz)
In weiterer Folge werden im Frühjahr die Rampen bis zur Pfandler Brücke gleichzeitig mit der Dammsanierung in Angriff genommen. Bis Ende 2014 sollen sowohl die Sanierung der Dämme als auch die Wiederherstellung der Fischpassierbarkeit abgeschlossen sein. Wilhelm Laimer, Leiter des Gewässerbezirks Gmunden freut sich über die mögliche Synergie aus Hochwasserschutz und Lebensraumverbesserung.
„Diese Maßnahmen entsprechen einerseits den Vorgaben der EU-Wasserrahmenrichtlinie, die anstrebt den „guten ökologischen Zustand“ an unseren Fließgewässern wiederherzustellen, und tragen andererseits zur Verbesserung der prekären Hochwassersituation in Ischl bei!“.
„Gemeinsam für mehr Sicherheit und Lebensraum“ ist das zentrale Anliegen der Flussraumbetreuung Obere Traun, einem österreichweit beispielgebenden Kooperationsprojekt zwischen dem Lebensministerium, der Länder Oberösterreich und Steiermark und der Wildbach-und Lawinenverbauung. Die nachhaltige Entwicklung der Oberen Traun und ihrer Zubringer, Einbindung der Bevölkerung und die Vernetzung der Stakeholder sind dabei die wesentlichen Themen. Nähere Informationen dazu finden Sie unter www.flussraumbetreuung.at
Fotos: A.Debene/HIPI & D.Csar/Blattfisch