Offenes aufeinander Zugehen und wechselseitige Unterstützung versprachen sich Landwirtschaft, Jagd und Behörde bei den Bezirksjägertagen in den 15 oberösterreichischen Bezirken. „Probleme können nur gemeinsam gelöst werden, dafür braucht es Dialog und ein aufeinander zugehen von Landwirtschaft und Jagd“, sagt der auch für die Jagd zuständige Agrar-Landesrat Max Hiegelsberger zum Abschluss der Bezirksjägertage, die zwischen Oktober und März abgehalten wurden.
Lob gab es für die oberösterreichische Jagd insgesamt von Landesrat Max Hiegelsberger: „Die oberösterreichische Jagd ist vorbildlich unterwegs. Fünf Bezirke haben die Abschusspläne für Rehwild sogar übererfüllt, neun Bezirke zu mehr als 95 Prozent und nur ein Bezirk blieb unter den verpflichtenden Abschüssen. Die Jagd nimmt ihre Verantwortung wahr. Das haben die knapp 19.000 oberösterreichischen Jägerinnen und Jäger auch im vergangenen Jahr eindeutig bewiesen“, so Hiegelsberger.
Die Abschussplanverordnung, die dazu dienen soll Wildeinfluss möglichst gering zu halten, sorgte dabei für Diskussionen. Oberösterreich habe hier Vorbildfaktor, ist Hiegelsberger überzeugt. Mit dem Wildeinflussmonitoring und der Unterzeichnung der Maria Zeller Erklärung wird versucht, unter Einbeziehung verschiedenster Einflussfaktoren wie Bewirtschaftung, Jagd, Freizeitnutzung und Tourismus eine Lösung auf Augenhöhe für alle Beteiligten zu finden. Landesjägermeister ÖR Sepp Brandmayr verwies bei den Bezirksjägertagen dabei vor allem auf die Notwendigkeit von unterschiedlichen Modellen für unterschiedliche Regionen.
„Der Oberösterreichische Weg mit Vergleichs- und Weiserflächen im Wald ist gut! Es gibt aber auch Reviere mit wenig Wald, wir müssen hier die unterschiedlichsten Möglichkeiten und Modelle genau durchleuchten. Bis 2016 soll ein neuer Vorschlag auf dem Tisch liegen.“ Auch Landesrat Hiegelsberger sucht hier ein offenes aufeinander zugehen. „Wildeinfluss sollte genau analysiert werden, dann kann auch gezielt reagiert werden. Wichtig ist hier immer der Dialog zwischen Jagd und Forst. Wo miteinander geredet wird, wird man auch eine Lösung finden“, so Hiegelsberger.
Auch bezüglich Problemtierarten wird intensiv nach für alle Beteiligten verträglichen Lösungen gesucht. „Tiere wie Krähen, Biber, Fischotter oder Kormorane werden immer mehr zum Problem für Landwirtschaft, Fischerei und letztendlich auch die Jagd. Weil sich die Kulturlandschaft ändert, sind ihre Populationen zu hoch. Ob der Schutz dieser Arten heute nicht überzogen ist, ist dringend zu überprüfen“, so Hiegelsberger. „Denn in Wahrheit ist das, was heute als Naturschutzgebiet deklariert ist, ein Kulturgebiet, das seit Jahrtausenden bewirtschaftet wird“, sieht Hiegelsberger dringend Handlungsbedarf.

Einhellige Meinung war, dass es bei der Bejagung von Wildschweinen, deren Bestand sich in den vergangenen Jahren in Oberösterreich erhöht und in der Landwirtschaft Schäden angerichtet hat, eine noch intensivere Zusammenarbeit zwischen Jagd und Landwirtschaft brauche. Jagd, Landwirtschaft und Land OÖ haben gemeinsam eine Wildschweinstrategie entwickelt, um Schwarzwild in den Problemgebieten möglichst effektiv bejagen zu können. „Die betroffenen Jagdgesellschaften sind sehr engagiert in diesem Bereich. Wenn auch die Wildschweinproblematik nach wie vor eine große ist“, so Landesjägermeister Sepp Brandmayr.
“Landwirtschaft und Jagd sind untrennbar miteinander verbunden und Jagd ist auch ein Teil unserer Volkskultur. Die Jäger kümmern sich um unser Wild und haben im Zusammenarbeit mit den Bäuerinnen und Bauern eine große Verantwortung inne”, so Landesrat Hiegelsberger, der sich bei allen Jägerinnen und Jäger für den Einsatz für die Wildpflege, aber auch die Eindämmung von Wildschäden bedankte.
Foto: Land OÖ/Silber