Die Liebe zum Wein kann ansteckend sein
„Insgesamt haben von 2002 bis 2014 190 Teilnehmer meinen Kurs abgeschlossen, 26 davon mit ausgezeichnetem, 71 mit gutem Erfolg“ strahlt der Diplompädagoge der Ischler Tourismusschule, „und auch der heurige Jahrgang war wieder ein besonders guter – nicht nur was den Wein selbst, sondern auch, was meine Kursteilnehmer betrifft.“
Man muss die jungen Damen und Herren auch wirklich bewundern, denn bei einer Regelschulwoche von 40 Stunden setzen sie sich ein halbes Jahr lang freiwillig noch abends auf die Schulbank, um in insgesamt 60 Kurseinheiten weltweite Weinkunde (Weingesetz, Weinwirtschaft, Rebsortenvielfalt und vieles mehr) zu büffeln. „Das Engagement war auch heuer wieder bewundernswert“ streut der Vinothekar seinen Schützlingen Rosen, „denn das Thema Wein ist unglaublich reichhaltig und vielseitig“.
Der Kurs wurde wiederum ergänzt durch eine Exkursion in die Weinbaugebiete Kremstal und Kamptal, wo renommierte Weingüter sich als großzügige Unterstützer erweisen. Bei Ludwig Ehn in Langenlois konnten die jungen Ischler selbst die Gartenarbeit, den Rebschnitt und die Kellertechnik erleben und eine umfangreiche Blindverkostung mit Konklusion degustieren und erarbeiten.
Ein Erlebnis ist immer wieder der Besuch im Weingut Dolle wo hervorragende Tropfen seit dem Jahrgang 1958 eingelagert sind, der Familie Dolle sei für diesen Besuch sehr herzlich gedankt, Führung durch den riesigen alten Keller, Verpflegung und Weinverkostung waren auch diesmal wieder kostenlos. Einen Halb tag lang wurden wir von den Winzer Krems in der Sandgrube 13 durch die modernen Keller geführt.Nach einem 3D Video wurden wieder Qualitätsweine verkostet und beschrieben.
Zur Prüfung war erneut eine prominent besetzte Jury erschienen, Schulsommelière Sabine Schwaiger (Fachvorstand in der HLW Bad Ischl), Diplom-Sommelier Kurt Schöppl (Getränkegroßhandel Wagner, Gmunden), FOL Dipl. Päd. Christian Stadler und FOL Diplom-Sommelier Friedrich Schiefermayer fühlten den Kandidaten umfassend auf den Zahn und waren mit den gezeigten Leistungen sehr zufrieden.Als schriftliche Prüfungsarbeit musste eine Weinkarte für ein Viersterne Hotelrestaurant erarbeitet werden, bei der praktischen Prüfung wurde sowohl das Fachwissen als auch die Qualität des Flaschenweinservices vor dem Gast bewertet.
Diplomsommelier Fritz Schiefermayer war auch im 13. Jahr seiner Tätigkeit die Freude anzumerken, als Dir. Mag. Klaus Enengl und Fachvorstand Alfons Schörgendorfer den frisch gebackenen Jungsommeliers die Diplome überreichen und zu ihren Leistungen gratulieren konnten. Bea Kreuzmayr konnte die Ausbildung mit Gutem Erfolg abschließen. Während die Jungsommelierausbildung in anderen Schulen als Pflichtgegenstand geführt wird, ist es in Bad Ischl ein Freigegenstand – umso erfreulicher ist das große Interesse der jungen Menschen am Kulturgut Wein zu bewerten.
