„Mein Zug ist so spät, so spät, so spät…“ – Dies ist eine Zeile aus dem selbstgeschriebenen Rap eines Schülers, mit dem das 18. Stück der HACompany, der Theatergruppe der HAK/HAS, eröffnet wurde. Zwischen 11. und 13. März zeigten die 16 jungen DarstellerInnen in der Aula der Schule, wie es auf einem x‑beliebigen Bahnhof zugehen könnte.
Da begegnete man beispielsweise dem Penner oder einer Putzfrau mit Migrationshintergrund, die beide ihrem Schicksal trotzen. Dann traf man auf die Schalterbeamtin, eine alleinstehende Mutter, und auf Nancy, eine Frau für gewisse Stunden, von denen sich keine aus der Bahn werfen lässt.
Dieses Spektrum erweiterten die karrieresüchtige Politikerin, die Möchtegernschauspielerin, der Gigolo, ein Muttersöhnchen und viele andere mehr. – So entstand nach und nach ein sozialkritisches Panorama, in dem jene auf der untersten Sprosse der Karriereleiter denen auf der oberen intellektuell stets überlegen waren.
Und das war wohl auch die Botschaft des Stücks: nämlich dass der höhere gesellschaftliche Rang einer Person nicht zwingend auch mit einer sozialen Haltung gleichzusetzen ist. Davon konnten sich zumindest die etwa 700 Besucherinnen und Besucher in den sieben Vorstellungen überzeugen.