Das Taipei Li-Yuan Peking Opera Theatre entführt in ein exotisches Genre, in die Chinesische Oper mit ihrer annähernd 3000 Jahre währenden Tradition. Chinesische Oper lässt sich mit nichts vergleichen, was im Westen unter dem Begriff „Theater“ oder gar „Oper“ verstanden wird, und doch nimmt sie Ideen des westlichen Theaters vorweg: durch den Verzicht auf Bühnenillusion und Bühnendekoration wird allein mit Hilfe weniger Requisiten, Kostüme und vor allem der Phantasie der Zuschauer eine magische Welt erschaffen. Die Faszination der exotisch-fernöstlichen Welt mit authentischen Instrumenten und der Zauber atemberaubend prachtvoller Kostüme, das Feuerwerk an Flickflacks und Salti, sowie die universelle Sprache des Humors machen diese Mischung aus Gesang, Tanz, Musik, Pantomime, Akrobatik und Clownerie so unwiderstehlich.
Nun zum konkreten Stück: „Die Macht der Lotuslaterne“ ist die Geschichte der Liebe zwischen einer Göttin und einem Menschen, die Liebe zweier Brüder, die Liebe von Mann und Frau.
In einem verwahrlosten Tempel wird die göttliche Zauberin verehrt. Sie verliebt sich in Liu Yan-chang. Der Bruder der Göttin trennt das Paar und wirft Liu zurück in seine menschliche Welt. Liu wird von einer armen Familie gerettet, deren Tochter Gui-Ying der Zauberin ähnlich sah.
Die Göttin bringt einen Sohn zur Welt, Chen Xiang, den sie durch ihren Begleiter zu Liu sendet. Bald verfolgen himmlische Krieger Chen Xiang. Die Zauberin schickt ihren Gefährten, um die Familie mit Hilfe ihrer heiligen Lotuslaterne, die das Schutzlicht der Göttin ist, zu retten. Ohne den Schutz der heiligen Laterne wurde die Zauberin von göttlichen Wesen in ein Verließ gesperrt.
Liu heiratete Gui-Ying. Sie ziehen Chen Xiang gemeinsam auf und geben ihm einen jüngeren Bruder, Qiu-er. Eines Tages kommt es in der Schule zu einem Kampf, bei dem ein Mitschüler getötet wird. Die Brüder erzählen dies den Eltern, aber beide übernehmen die Verantwortung für den Tod des Mitschülers. Es bricht der Mutter das Herz, als sie merkt, dass ihr Mann den jüngeren Bruder dem Gericht ausliefern will, um Chen-Xiang zur Flucht zu verhelfen, damit er seine Mutter retten kann.
15 Jahre später ist Chen-Xiang ein tapferer in Kung-Fu unterrichteter Mann. Ein mitfühlender Lehrer ruft die Tiger der Berge, um Chen-Xiang bei der Befreiung der Mutter zu helfen. Nach einem Kampf mit himmlischen Kriegern findet er das Verlies und kann seine Mutter retten.
Dienstag, 6. 11., 19.30 Uhr, Stadttheater Gmunden; VVK Bürgerservicestelle und oeticket.com
Einführung im Foyer um 19 Uhr.
Fotos: C. F. Koo Foundation Taiwan