Nach dem Felssturz auf der Mairalm-Forststraße am Fuße des Traunsteins vor einigen Wochen wurde nun entschieden, dass die Felsen teilweise gesprengt werden sollen. Insgesamt knapp 1.500 Tonnen Gestein sind bei der Naturkatastrophe Richtung Tal gerasselt.
Auch vierzehn Tage nach dem Bergsturz im Lainautal bleibt die Sperre der Forststraße hinein in das Lainautal aufrecht. Dieses Ergebnis hat eine kürzlich stattgefundene Begehung mit Vertretern der Österreichischen Bundesforste AG, der Stadtgemeinde Gmunden und dem beigezogenen Geologen Dr. Günter Moser gebracht.

Diesen Zustand kann man aber nicht „ewig“ so lassen, betont Forstmeister Dipl. Ing. Andreas Gruber als Leiter des Forstbetriebes Traun-Innviertel und deshalb soll schon in den nächsten Tagen mit schwerem Gerät an die Aufarbeitung des massiven Felssturzes herangegangen werden. Dass die Arbeiten schon jetzt beginnen können stützt sich vor allem auf das Ergebnis der von Dr. Moser durchgeführten dreidimensionalen Geländebegutachtung. Das Ergebnis dieser mit Drohne, Peilgerät und Computer durchgeführten „Lageaufnahme“ liegt jetzt vor und die Animation des Geländescans zeigt, mit verschiedenst angenommenen Fallhöhen, deutlich die Aufschlagpunkte, die Rutschphase und die Endlage des Gesteins bei einem weiteren Felssturz. Und von einem weiteren Abbröckeln des Fels an der Südseite des Traunstein muss ausgegangen werden, betont Dr. Moser in seiner Einschätzung. Allerdings, so das Ergebnis der Computeranimation, weiteres herabstürzendes Felsmaterial am Rande des derzeitigen Geröllfeldes zu Liegen kommen und deshalb sehen die Verantwortlichen bei den jetzt beginnenden Aufräumarbeiten, unter Einhaltung verschiedener Sicherheitsregeln, keine gravierenden Bedenken.

Die in den nächsten Tagen beginnende Aufarbeitung von den drei im Bett des Lainaubaches liegenden Felsbrocken hat für die Österreichische Bundesforste AG oberste Priorität, da bei einem einsetzenden Starkregen diese zu einer Verklausung des Lainaubaches führen könnten. Das hätte zur Folge, dass sich das Wasser in diesem Bereich einen neuen Lauf suchen wird und dabei unter Umständen die Forststraße aus- oder überschwemmen und damit unbenützbar machen könnte. Die Straße in das
Lainautal ist nicht nur eine beliebte Wanderstrecke,sondern in erster Linie Lebensader für die gesamte Forstwirtschaft im Bereich Mair Alm und Karbach. Hier werden nicht nur dringende bereits geerntete Holzmengen abgeführt, sondern der Wald der Zukunft herangezogen und gepflegt durch Jung- und Dickungspflege, Waldrebenbekämpfung, Schutz der Kulturen gegen Wild und vieles mehr, sagt der zuständige Revierleiter Ing. Stefan Mössler.

Die Arbeiten werden von der Forsttechnik Steinkogl der Österreichischen Bundesforste AG ausgeführt, die dazu schon in Bälde mit schwerem Gerät im Lainautal auffahren wird. Die drei riesigen Felsblöcke sollen, so der Plan der Vorgehensweise, in kleiner Dosierung gesprengt und der Rest mit Hydraulikhammer
zerkleinert werden. Das so gewonnene Kleinmaterial wird für die Uferbefestigung des Lainaubaches verwendet, die die Straße in diesem Bereich auf rund 80 Meter stützen und auch dazu beitragen soll, dass bei weiteren Felsstürzen in diesem Bereich das Gestein dort zum Stillstand kommt. Das übrige Gestein wird umweltschonend auf kurzem Weg taleinwärts zu einem Zwischenlager im sogenannten Hauergraben transportiert.
In der Zeit der Aufräumarbeiten, wird die Lainautal- Forststraße und der umliegende Gefahrenbereich weiterhin als Sperrzone geführt. Eine Entwarnung wird es frühestens nach einer weiteren Begutachtung nach den Arbeiten geben.
Bericht & Fotos: Wolfgang Ebner