Nach der Sprengung eines Geldautomaten in Gmunden endete die spektakuläre Flucht der mutmaßlichen Bande am frühen Freitagmorgen in einem schweren Verkehrsunfall im bayrischen Marktl am Inn. Drei Männer sollen schwer verletzt sein, einer von ihnen schwebe in Lebensgefahr.
Rasende Flucht mit bis zu 260 km/h
Die österreichische Polizei hatte das Fluchtfahrzeug der Täter bereits im Visier, als es gegen Mitternacht in Linz gesichtet wurde. Beim Versuch, die mutmaßlichen Bankomatsprenger zu stoppen, begann eine hochgefährliche Verfolgungsjagd über die A7 und die Westautobahn (A1). Die Männer rasten mit bis zu 260 km/h davon, überholten andere Fahrzeuge sogar auf dem Pannenstreifen. Nach etwa 80 Kilometern verlor sich ihre Spur zunächst bei Seewalchen am Attersee.
Crash in Bayern – mutmaßliche Täter schwer verletzt
Wenig später wurde das Fahrzeug erneut im Innviertel und schließlich auf bayrischem Boden gesichtet. Gegen 1:30 Uhr Früh endete die Flucht abrupt in einem Kreisverkehr bei Marktl am Inn: Das Fahrzeug wurde aufgrund des Tempos aus der Kurve geschleudert und kam am Hang zum Stillstand. Alle drei Insassen – Männer im Alter von 35 und 36 Jahren, holländische Staatsbürger marokkanischer Herkunft – wurden schwer verletzt, einer befindet sich laut Polizei in Lebensgefahr.
Spurensicherung, Sprengstoffverdacht und großräumige Sperre
Spezialisten untersuchten den völlig zerstörten Pkw auf mögliche Sprengstoffreste. Die Feuerwehr Marktl sicherte das Fahrzeug gegen weiteres Abrutschen. Der Kreisverkehr war für mehrere Stunden gesperrt. Die drei Männer werden derzeit im Krankenhaus behandelt.
Vierter Täter weiter flüchtig
Von einem vierten mutmaßlichen Täter fehlt weiterhin jede Spur. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren, sowohl in Österreich als auch in Deutschland. Ob ein Zusammenhang mit dem ausgebrannten Fluchtauto im oberösterreichischen Aichkirchen besteht, ist Gegenstand laufender Untersuchungen.